34. Erlanger Poetenfest — 28. bis 31. August 2014
Bilderbuch-Lesewiese im Schlossgarten – Foto: Erich Malter, 2007

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John von Düffel

„Wir kehren immer zum Wasser zurück – ist der erste Satz, den ich in Prosa geschrieben habe.“ 1998 erhielt John von Düffel für einen Auszug aus seinem Debütroman „Vom Wasser“ den Ernst-Willner-Preis in Klagenfurt. Mit seinen „Wassererzählungen“ kehrt der leidenschaftliche Schwimmer jetzt zu seinem Lebensthema zurück.
Ein Schwimmbad, ein See, ein Teich, strömender Regen und das Meer – John von Düffels neue Geschichten spielen im, am, unter oder auf dem Wasser. Sie erzählen von glitzernden Reflexen und schwarzer Tiefe, großer Weite und luftdichter Abgeschlossenheit, eisgrauem Meer im Winter und dem glasklaren Wasser eines Pools. Ein Vater muss lernen, dass seine Tochter ihm entwächst, eine Mutter, dass ihr Kind niemals geboren wird. Ein Lehrer erkennt, dass man anderen Menschen nie das vermitteln kann, was man möchte, sondern nur das Unfreiwillige. Ein junger Mann schwimmt durch die winterkalte Ostsee und stirbt ... doch nicht.
1966 in Göttingen geboren, wuchs John von Düffel in Irland, South Dakota und Deutschland auf. Nach einem Studium der Philosophie, Germanistik und Volkswirtschaft promovierte er 1989 in Erkenntnistheorie. Zunächst war er als Film- und Theaterkritiker sowie als Hörspielautor und Übersetzer tätig, bis heute arbeitet er als Dramaturg – erst in Stendal, Oldenburg, Basel und Bonn, später am Thalia Theater Hamburg und seit 2009 am Deutschen Theater in Berlin. John von Düffel zeichnet eine seltene Doppelbegabung aus: Er beherrscht sowohl die epische wie die dramatische Form. Er ist einer der meistgespielten Dramatiker seiner Generation, überaus erfolgreich sind seine Romanadaptionen und Klassiker-Bearbeitungen. Seine Theaterstücke wurden zu den Mülheimer Theatertagen und zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Neben seiner Tätigkeit als Dramaturg und Autor ist John von Düffel auch Professor für Szenisches Schreiben an der Berliner Universität der Künste.
Auszeichnungen u. a.: Ernst-Willner-Preis Klagenfurt, aspekte-Literaturpreis (1998), Mara-Cassens-Preis, Jürgen-Ponto-Preis, Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg (1999), Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg, Nicolas-Born-Preis (2006).

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Vom Wasser“, Roman, DuMont, Köln 1998
– „Schwimmen“, Essay, dtv, München 2000
– „Zeit des Verschwindens“, Roman, DuMont, Köln 2000
– „Ego“, Roman, DuMont, Köln 2001
– „Wasser und andere Welten. Geschichten vom Schwimmen und Schreiben“, Essay, DuMont, Köln 2002
– „Houwelandt“, Roman, DuMont, Köln, 2004
– „Hotel Angst“, Erzählung, DuMont, Köln 2006, Neuauflage mit Zeichnungen von I. Kreitz 2010
– „Beste Jahre“, Roman, DuMont, Köln 2007
– „Wovon ich schreibe. Eine kleine Poetik des Lebens“, Essay, DuMont, Köln 2009
– „Goethe ruft an“, Roman, DuMont, Köln 2011
– „Wassererzählungen“, DuMont, Köln 2014
Theater (Auswahl):
– „Oi“, UA Stendal/Oldenburg, 1995
– „Das schlechteste Theaterstück der Welt“, UA Städtische Bühnen Augsburg, 1996
– „Saurier-Sterben“, UA Theater Basel, 1997
– „Die Unbekannte mit dem Fön“, UA Magdeburg und Berlin, 1999
– „Othello.Therapie“, UA Schauspiel Bonn, 2001
– „Buddenbrooks“, nach Thomas Mann, UA Thalia Theater Hamburg, 2005
– „Joseph und seine Brüder“, nach Thomas Mann, UA Düsseldorfer Schauspielhaus, 2008
– „Das Leben des Siegfried“, UA Nibelungen-Festspiele Worms, 2009
– „Herz der Finsternis“, nach Joseph Conrad, UA Deutsches Theater Berlin, 2009

So, 31.8., 15 Uhr, Schlossgarten

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Website:
www.johnvondueffel.de