Jurko Prochasko
Geboren 1970 im ukrainischen Iwano-Frankiwsk. Studium der Germanistik an der Lemberger Universität und psychoanalytische Ausbildung in Altaussee, Österreich. Jurko Prochasko lebt als Schriftsteller, Essayist, Literaturwissenschaftler und Übersetzer in Lemberg und ist einer der wichtigsten kulturellen Vermittler zwischen der Ukraine und Deutschland. 1999 gründete er die Ukrainische Übersetzer-Assoziation. Er hat u. a. Werke von Sigmund Freud, Gottfried Benn, Robert Musil, Joseph Roth, Franz Kafka und Ingo Schulze übersetzt. Für seine Übertragungen deutschsprachiger Literatur, seine Studien zur Kulturgeschichte des einstigen Galizien und seine journalistischen Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet. Stipendien und Forschungsaufenthalte führten ihn wiederholt nach Österreich und Deutschland, u. a. ins Internationale Künstlerhaus Villa Waldberta der Stadt München. 2007 war er Kurator der Lemberg-Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin, von 2011 bis 2012 war er Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.
Auszeichnungen u. a.: Friedrich-Gundolf-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung für die Vermittlung deutscher Kultur im Ausland, Österreichischer Staatspreis für literarische Übersetzung, Translatio – Österreichischer Staatspreis für literarische Übersetzung (2008). Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste.
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Galizien-Bukowina-Express. Eine Geschichte der Eisenbahn am Rande Europas“, zus. mit M. Blaszczuk und T. Prochasko, Turia + Kant, Wien 2007
– „Mythos Czernowitz. Eine Stadt im Spiegel ihrer Nationalitäten“, zus. mit M. Pollack, H. Kusdat u. a., Deutsches Kulturforum Östliches Europa, Potsdam 2008
– „Kleine Europäische Revolution“, in: Jury Andruchowytsch (Hrsg.): „Euromaidan – Was in der Ukraine auf dem Spiel steht“, Suhrkamp, Berlin 2014
So, 31.8., 15:30 Uhr, Orangerie