Veranstaltung

Für das 34. Erlanger Poetenfest gestaltet der Künstler Jakob Mattner zum zweiten Mal die Bühne für die Autorenporträts im Markgrafentheater und zeigt außerdem eine Auswahl seiner Arbeiten in einer eigenen kleinen Ausstellung im Kunstverein. Licht fällt auf einen schmalen Bogen aus Glas, der an seinen beiden Enden in die Wand eingelassen wurde. Die geometrische Form des Glases bildet den Scheitel des Lichtstrahls und teilt seine Schatten- und Lichtreflexion in exakt zwei Hälften: die strahlende Lichtzeichnung eines Herzens. Die Glaskonstruktion scheint geradezu entmaterialisiert und das Licht zur eigentlichen Substanz zu werden. Die Umkehrung von Ursache und Wirkung, das Immaterielle als Basis eines optischen und emotionalen Raumes: eine Denkfigur. Sie charakterisiert ein Arbeitsprinzip Mattners, das in einer raumgreifenden Installation der Ausstellung, in Landschaftsmalereien und in Drucken der Leipziger Lichtdruckwerkstatt entdeckt werden kann. Diese Lichtdrucke entstehen durch eine rund einstündige Direktbelichtung von Glasskulpturen auf die Druckplatte. Es handelt sich um ein Verfahren, das parallel zur Fotografie im 19. Jahrhundert entwickelt wurde und hoch differenzierte Schwarz-Weiß- und Grau-Abstufungen erlaubt. Drei Landschaftsmalereien aus einer aktuellen Serie von 2012/13 geben der Ausstellung ihren Titel „Spiegelungen“. Sie bergen das Geheimnis, das allem Reflektierten und Gespiegelten innewohnt, wie die individuelle Erfahrung, dass unser Selbstbild nie dem entspricht, wie wir von anderen gesehen werden. Die Landschaftsbilder in der Ausstellung zeigen die Montage zweier spiegelverkehrter Flusslandschaften; sie weisen Abweichungen auf und sind dennoch in einer betörenden Übereinstimmung aufeinander bezogen.

Mit freundlicher Unterstützung des Kunstvereins Erlangen e. V.

Donnerstag, 28. bis Sonntag, 31. August, Kunstverein – Neue Galerie
Öffnungszeiten: täglich 11–19 Uhr
Eintritt frei!

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