Veranstaltung
Marieluise Fleißer 1901–1974 – „Ich ahnte den Sprengstoff nicht.“
Zu Leben und Werk der Dichterin
Marieluise Fleißer gehört längst zu den unbestrittenen Größen der deutschsprachigen Literatur. Ihre Theaterstücke zählen zur Weltliteratur. Ihre Erzählungen begeistern immer wieder neue Generationen von Lesern. Ihr Leben jedoch verlief wenig glanzvoll, war geprägt durch die Spannungen zwischen der Enge einer bayerischen Kleinstadt und dem großstädtischen Aufbruch einer Avantgarde, die sie in den 20er-Jahren in München und Berlin mit und neben Bertolt Brecht und seinem Kreis, Lion Feuchtwanger, Ernst Joseph Aufricht, Alfred Kerr, Herbert Ihering und vielen anderen erlebte. Die Skandal-Aufführung der „Pioniere in Ingolstadt“ in Berlin brachte ihr frühen Ruhm, aber auch die Bitternis einer „Nestbeschmutzerin“ daheim. Die unglücklichen privaten Beziehungen, die sie einging, zehrten an ihrer Schaffenskraft. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde sie als Schriftstellerin öffentlich geächtet. Doch ab den 1960er-Jahren erfuhr sie eine späte, erstaunliche Wiederentdeckung, ausgelöst auch durch ihre literarischen „Söhne“ Rainer Werner Fassbinder, Martin Sperr und Franz Xaver Kroetz. Ehrungen und Preise bestätigten ihren Rang. Die Dokumentation, die von Karl Manfred Fischer in Zusammenarbeit mit Lisa Puyplat für die Stadt Ingolstadt und die Marieluise-Fleißer-Gesellschaft als Wanderausstellung zusammengestellt wurde, zeichnet auf 20 Tafeln Leben und Werk der Dichterin mit Texten und Fotos nach und wird beim 34. Erlanger Poetenfest erstmals gezeigt.
Mit freundlicher Unterstützung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
Freitag, 29. bis Sonntag, 31. August, Orangerie im Schlossgarten, Musiksaal
Öffnungszeiten: täglich 11–19 Uhr
Eintritt frei!