Veranstaltung
Zahl und Erzählung. Physik und Literatur
Gespräch mit Aura Heydenreich (Germanistin, ELINAS), Thomas Lehr (Schriftsteller), Klaus Mecke (Theoretischer Physiker, ELINAS) und Raoul Schrott (Schriftsteller), Moderation: Florian Felix Weyh
Physiker und Schriftsteller betrachten die Welt auf sehr unterschiedliche Weise. Was die einen mit Formeln tun, bewältigen die anderen in Erzählungen. Gibt es zwischen ihnen eine Möglichkeit des Dialogs? Ist Physik poetisierbar? Hängt physikalische Forschung von Sprachbildern ab? Dass sprachkulturelle und wissenschaftliche Interessen sich überschneiden, war zu Keplers, Lichtenbergs oder Goethes Zeiten noch selbstverständlich. Thomas Lehr und Raoul Schrott sind zwei Schriftsteller, die sich heute intensiv mit Physik auseinandersetzen und ihre je eigene kreative Antwort darauf geben, wie mathematisch-symbolische in literarische Darstellungsformen überführt werden können. Im Gespräch mit den ELINAS-Gründern Aura Heydenreich und Klaus Mecke geht es aber nicht nur darum, wie physikalische Erkenntnisse in Literatur Eingang finden, sondern auch darum, wie Literatur die Physik zurück auf den Boden einer gesellschaftlichen Realität holt, in der beispielsweise auch ethische Debatten geführt werden müssen.
Das vor Kurzem gegründete Erlanger Zentrum für Literatur und Naturwissenschaft (ELINAS) ist ein interdisziplinäres Forum, das sich dem wechselseitigen Wissenstransfer zwischen Physik und Literatur widmet. In dem international vernetzten „Emerging Field-Projekt“ der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg arbeiten Natur- und Geisteswissenschaftler zusammen, um z. B. zu untersuchen, wie Texte der klassischen (Goethes „Faust“) und modernen Literatur (Michael Frayns „Kopenhagen“) physikalisches Wissen poetisieren und wie Physiker (Kepler, Einstein) das zu vermittelnde Wissen durch Gedankenexperimente fiktionalisieren.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit ELINAS.
Freitag, 29. August, 19:00 Uhr, Orangerie im Schlossgarten
Eintritt frei!
Website:
elinas.fau.de