33. Erlanger Poetenfest — 29. August bis 1. September 2013
Bilderbuch-Lesewiese im Schlossgarten – Foto: Erich Malter, 2007

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Jo Lendle

Der Autor und Verleger Jo Lendle wurde 1968 in Osnabrück geboren und wuchs in Göttingen auf. In Hildesheim und Montreal studierte er von 1990 bis 1995 Kulturwissenschaften, danach war er einer der ersten Studierenden am neu gegründeten Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Zwei Jahre gab er die Literaturzeitschrift „Edit“ heraus und wurde 1997 Lektor für deutschsprachige Literatur im DuMont Verlag in Köln, als dieser sein erstes literarisches Programm herausbrachte. Dort rückte er 2006 zum Programmleiter und schließlich zum verlegerischen Geschäftsführer des Gesamtprogramms auf. Am 1. Januar 2014 wird Jo Lendle der Verleger-Legende Michael Krüger als Chef der Hanser-Verlage nachfolgen. Über dieser für den Buchmarkt und das Feuilleton bedeutsamen Nachricht vergisst man beinahe, dass der designierte Hanser-Verleger, wie schon sein Vorgänger Michael Krüger, auch ein Autor von Format ist. Nach seinem 1999 bei Suhrkamp erschienenen Erzähldebüt „Unter Mardern“ mit 50 Prosaminiaturen aus einer Zeit, die er „die Jahre der Turnbeutel“ nannte, erschienen bei DVA mittlerweile vier Romane. Der erste Roman „Die Kosmonautin“ handelt von einer Mutter, die anstelle ihres Sohnes eine gewonnene Reise zum Mond antritt. Im zweiten Roman „Mein letzter Versuch, die Welt zu retten“ erzählt ein 17-jähriger Schüler aus dem Jenseits von seinem Tod bei einer Demonstration gegen Castor-Transporte in Gorleben. Und der dritte Roman „Alles Land“ ist das Porträt des Polarforschers und Entdeckers der Theorie von der Kontinentalverschiebung Alfred Wegener, der 1930 bei einer Expedition in Grönland ums Leben kam. Während diese Romane allesamt mit dem Tod der Protagonisten enden, ist das druckfrische neueste Werk von Jo Lendle eine veritable Liebesgeschichte mit Haken und Ösen über einen Berufs-Zauberer zwischen zwei Frauen – die eine in Osnabrück, die andere in Montreal. Diesen ebenso heiter-melancholischen wie kunstvollen Roman „Was wir Liebe nennen“ stellt Jo Lendle in Erlangen vor. (D. K.)
Auszeichnungen u. a.: Leipziger Förderpreis für Literatur (1997), Stipendium des deutschen Literaturfonds (2005), Stipendium der Kunststiftung NRW, Stipendium der Robert Bosch Stiftung (2006).

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Unter Mardern“, Prosa, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1999
– „Die Kosmonautin“, Roman, DVA, München 2008
– „Mein letzter Versuch, die Welt zu retten“, Roman, DVA, München 2009
– „Alles Land“, Roman, DVA, München 2011
– „Was wir Liebe nennen“, Roman, DVA, München, August 2013

Samstag, 31. August, 12 Uhr, Markgrafentheater und 16 Uhr, Schlossgarten

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Website:
www.jolendle.de