Veranstaltung

Ein aufmunterndes Hölderlin-Zitat gibt dieser Gesprächsrunde ihren Titel. Was soll am Schritt aus der Dunkelheit hinaus ins Licht schon verkehrt sein? Ist das Offene nicht dem Verborgenen grundsätzlich vorzuziehen? Agieren nicht bloß sinistre Figuren im Schutze der Dunkelheit?
Doch so einfach, wie die Aufforderung des Dichters klingt, ist es nicht. Seit dem NSA-Skandal stellen sich Grundfragen der Gesellschaft neu, müssen die Zonen von Privatheit und Staat neu vermessen oder gar gegeneinander erkämpft werden. Lässt sich bei Nutzung moderner Kommunikationsmittel überhaupt eine Privatsphäre technisch bewahren oder muss man stets eines Mithörers gewahr sein? Wie würde das Bewusstsein einer permanenten Belauschung unser Verhalten und damit unsere demokratischen Institutionen verändern? Umgekehrt: Haben wir denn Mittel, uns gegen Bespitzelung zu wehren? Und wenn wir welche haben – noch zu formulierende oder schon bestehende Rechte –, wie setzen wir sie real gegen fremde Staaten oder eigene Geheimdienste durch?
Vielleicht wendet man am besten den Hölderlin-Satz auf letztere an und fordert die Geheimdienste auf, endlich ins Offene zu treten! Ob mit solchen Entwicklungen je zu rechnen ist, diskutieren der Kriminologe und Rechtswissenschaftler Peter-Alexis Albrecht, die Schriftstellerin und Polizeireporterin Pieke Biermann und der Schriftsteller und Mitbegründer des Chaos Computer Clubs Peter Glaser. Mitschnitte der Veranstaltung sind bei der NSA erhältlich.
Florian Felix Weyh

Peter-Alexis Albrecht: Der Weg in die Sicherheitsgesellschaft: Auf der Suche nach staatskritischen Absolutheitsregeln. Berliner Wissenschafts-Verlag. Berlin 2010

Sonntag, 1. September, 12:30 Uhr, Orangerie im Schlossgarten
Eintritt frei!

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