32. Erlanger Poetenfest — 23. bis 26. August 2012
Bilderbuch-Lesewiese im Schlossgarten – Foto: Erich Malter, 2007

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Ljudmila Ulitzkaja

Geboren 1943, wächst ab 1945 in Moskau auf, wo sie heute noch lebt und arbeitet. Ljudmila Ulitzkaja studierte Biologie und arbeitete ab 1967 als Genetikerin am Akademie-Institut in Moskau. 1970 wurde sie jedoch wegen der Abschrift und Verbreitung illegaler Untergrund-Literatur entlassen. Nach neun Jahren der Arbeitslosigkeit fand sie eine neue Anstellung als Assistentin des Jüdischen Kammertheaters in Moskau. Sie verfasste Artikel, Programmhefte und kleine Szenarien, bevor sie nach zwei Jahren das Theater verließ, um sich als freie Schriftstellerin zu etablieren. 1983 wurde ihr erster Erzählband im staatlichen Kinderbuchverlag veröffentlicht, alle weiteren Erzählungen wurden zunächst von den führenden russischen Literaturzeitschriften aus angeblich „künstlerischen Gründen“ immer wieder abgelehnt. Ihren Lebensunterhalt verdiente sich Ljudmila Ulitzkaja mit Theaterstücken, Drehbüchern, Zeitungsartikeln, Texten für Ausstellungskataloge und Übersetzungen. Erst mit der Novelle „Sonetschka“ wurde sie 1992 als Prosaautorin entdeckt, kurz darauf erschien auch ihre ersten Erzählungen in Deutschland. Heute gilt sie als die wichtigste weibliche Stimme Russlands. 2009 erhielt Ljudmila Ulitzkaja, der das Erlanger Poetenfest bereits 2003 ein Autorenporträt widmete, den Aleksandr-Men-Preis für die interkulturelle Vermittlung zwischen Russland und Deutschland. In diesem Jahr spricht sie mit Wilfried F. Schoeller über ihren neuesten Roman „Das grüne Zelt“. (siehe auch Bücher im Fokus)
Auszeichnungen u. a.: Prix Médicis (1996), Booker Prize Russland (2001), Jugendbuch des Monats der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur (2005), Grinzane Cavour Italien, Aleksandr-Men-Preis (2009).

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Zarte und grausame Mädchen“, Erzählungen, übers. von G.-M. Braungardt, Volk und Welt, Berlin 1994
– „Medea und ihre Kinder“, Roman, übers. von G.-M. Braungardt, Volk und Welt, Berlin 1997
– „Sonetschka“, Novelle, übers. von G.-M. Braungardt, Volk und Welt, Berlin 1997
– „Ein fröhliches Begräbnis“, Roman, übers. von G.-M. Braungardt, Volk und Welt, Berlin 1998
– „Olgas Haus“, Erzählungen, übers. von G.-M. Braungardt, Volk und Welt, Berlin 1999
– „Reise in den siebenten Himmel“, Roman, übers. von G.-M. Braungardt, Volk und Welt, Berlin 2001
– „Die Lügen der Frauen“, Roman, übers. von G.-M. Braungardt, Hanser, München 2003
– „Ein glücklicher Zufall und andere Kindergeschichten“, übers. von G.-M. Braungardt, Hanser, München 2005
– „Ergebenst, euer Schurik“, Roman, übers. von G.-M. Braungardt, Hanser, München 2005
– „Maschas Glück“, Erzählungen, übers. von G.-M. Braungardt, Hanser, München 2007
– „Daniel Stein“, Roman, übers. von G.-M. Braungardt, Hanser, München 2009
– „Das grüne Zelt“, Roman, übers. von G.-M. Braungardt, Hanser, München, August 2012

Sonntag, 26. August, 14 Uhr, Orangerie

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