Reiner Kunze
Geboren 1933 in Oelsnitz/Erzgebirge als Sohn eines Bergarbeiters. Studium der Philosophie und Journalistik in Leipzig, Abbruch aus politischen Gründen. Reiner Kunze arbeitete zunächst als Hilfsschlosser im Schwermaschinenbau, seit 1962 als freier Schriftsteller. 1969 erschien der Gedichtband „sensible wege“, drei Jahre später „zimmerlautstärke“, 1976 die Prosasammlung „Die wunderbaren Jahre“ – alle in westdeutschen Verlagen. 1976 wurde Kunze aus dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen. 1977 Übersiedelung in die Bundesrepublik, wo er noch im gleichen Jahr mit dem wichtigsten deutschsprachigen Literaturpreis, dem Georg Büchner-Preis, ausgezeichnet wurde. Reiner Kunze, der heute zu den wichtigsten lebenden Lyrikern der deutschen Sprache zu zählen ist, wohnt zusammen mit seiner Frau Elisabeth in der Nähe von Passau. 2006 gründeten beide die „Reiner und Elisabeth Kunze-Stiftung“ mit dem Anliegen, das Wohnhaus an der Donau zu einer zukünftigen Stätte der Zeitgenossenschaft und einem Ort der Kunst, Poesie und Zeitgeschichte zu gestalten.
Auszeichnungen u. a.: Deutscher Jugendliteraturpreis (1971), Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1973), Georg-Trakl-Preis, Andreas-Gryphius-Preis, Georg-Büchner-Preis (1977), Bayerischer Filmpreis (1979), Geschwister-Scholl-Preis (1981), Eichendorff-Literaturpreis (1984), Großes Bundesverdienstkreuz (1993), Friedrich-Hölderlin-Preis (1999), Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst (2001), Kunstpreis zur deutsch-tschechischen Verständigung (2002), Memminger Freiheitspreis 1525 (2008), Thüringer Literaturpreis (2009).
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Vögel über dem Tau“, Gedichte, Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale 1959
– „Poesiealbum 11“, Gedichte, Neues Leben, Berlin 1968
– „sensible wege“, Gedichte, Rowohlt, Reinbek 1969
– „Der Löwe Leopold. Fast Märchen, fast Geschichten“, Kinderbuch, S. Fischer, Frankfurt a. M. 1970
– „zimmerlautstärke“, Gedichte, S. Fischer, Frankfurt a. M. 1972
– „Die wunderbaren Jahre“, Prosa, S. Fischer, Frankfurt a. M. 1976
– „Auf eigene Hoffnung“, Gedichte, S. Fischer, Frankfurt a. M. 1981
– „eines jeden einziges leben“, Gedichte, S. Fischer, Frankfurt a. M. 1986
– „Selbstgespräch für andere“, Gedichte und Prosa, Reclam, Stuttgart 1989
– „Das weiße Gedicht“, Essays“, S. Fischer, Frankfurt a. M. 1989
– „Deckname ‚Lyrik‘. Eine Dokumentation“, S. Fischer, Frankfurt a. M. 1990
– „Wohin der Schlaf sich schlafen legt“, Gedichte für Kinder, S. Fischer, Frankfurt a. M. 1991
– „Am Sonnenhang. Tagebuch eines Jahres“, S. Fischer, Frankfurt a. M. 1993
– „Wo Freiheit ist. Gespräche 1977–1993“, S. Fischer, Frankfurt a. M. 1994
– „ein tag auf dieser erde“, Gedichte, S. Fischer, Frankfurt a. M. 1998
– „Gedichte“, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2001
– „Wo wir zu Hause das Salz haben“, Nachdichtungen, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2003
– „Bleibt nur die eigne Stirn. Ausgewählte Reden“, Radius, Stuttgart 2005
– „lindennacht“, Gedichte, S. Fischer, Frankfurt a. M. 2007
– „Was macht die Biene auf dem Meer?“, Gedichte für Kinder, Illustr. von H. Sauerbruch, Fischer Schatzinsel, Frankfurt a. M. 2011
Donnerstag, 23. August, 20 Uhr, Markgrafentheater
Website:
www.reiner-kunze.com