Veranstaltung

Ein orthodoxer Geistlicher mit langem Bart und Kreuz um den Hals steht auf einer Leiter und sieht durch ein kleines Guckloch in einer Wand. Genau so, wie auf dem Titel des Buches von Viktoria Lomasko, konnten die Besucher die Exponate der Ausstellung „Verbotene Kunst“ in Moskau betrachten. Russische Künstler präsentierten hinter einer Wand ihre Arbeiten, die aus religiösen, politischen oder weltanschaulichen Gründen im Laufe des Jahres in den Galerien und Museen Russlands nicht gezeigt werden durften. Es folgte ein Gerichtsverfahren gegen die Organisatoren der Ausstellung, das teilweise absurde Züge annahm.
Unter den Zuschauern im Gerichtssaal befanden sich die Zeichnerin Viktoria Lomasko und der politische Journalist Anton Nikolajev, die das Verfahren dokumentierten. Schon seit einigen Jahren arbeiten die beiden zusammen und haben bereits 2010 ein erstes Buch („Provinz“) herausgebracht. Während Viktoria Lomasko direkt vor Ort zeichnete, nahm Anton Nikolajev die Aussagen der Zeugen auf und ließ sie später in seine eigenen Gedanken einfließen. So entstand die grafische Gerichtsreportage „Verbotene Kunst“, die als eine der ersten gesellschaftskritischen Graphic Novels Russlands im September in deutscher Sprache erscheint. (siehe auch Ausstellungen)

Viktoria Lomasko / Anton Nikolajev: Verbotene Kunst. Eine Moskauer Ausstellung. Graphic Docu. Übersetzung aus dem Russischen und Nachwort: Sandra Frimmel. Matthes & Seitz. Berlin, Aug 2012

Freitag, 24. August, 16:00 Uhr, Kunstverein - Neue Galerie
Eintritt frei!

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