Peter Kurzeck
Peter Kurzeck wurde 1943 in Böhmen geboren. Nach Kriegsende floh die Mutter mit den beiden Kindern nach Staufenberg im Kreis Gießen. Als 18-Jähriger arbeitete er bei der US-Army in Gießen. Nach Aufenthalten in Wien, Hamburg, Paris, Prag, Marseille und Venedig zog Kurzeck 1977 nach Frankfurt a. M., um sich endlich ganz dem Schreiben zu widmen. Heute lebt er abwechselnd in Frankfurt a. M. und im südfranzösischen Uzès.
Eng mit der eigenen Biografie verknüpft, kreisen Kurzecks Texte um das Leben in der hessischen Provinz bzw. in Frankfurt und liefern gleichzeitig ein sehr persönlich geprägtes Bild bundesdeutscher Geschichte. Seit Mitte der 90er-Jahre arbeitet Peter Kurzeck an dem großen autobiografisch-poetischen Romanprojekt „Das alte Jahrhundert“, das 1997 mit „Übers Eis“ begann und auf zwölf Bände projektiert ist. „Vorabend“, der fünfte Band, ist in diesem Jahr erschienen. Im März 2011 äußerte sich Kurzeck in einem Interview zum Schreiben über die eigene Vergangenheit: „Weil mir Ort und Zeit sehr wichtig sind, also in der Literatur auch. Und weil ich von Kind auf den Zwang hatte, nichts vergessen zu wollen oder zu dürfen, sozusagen, dass ich für die Aufbewahrung der Welt zuständig bin. Und wenn man das hat, dann muss man was damit anfangen, sonst würden einen diese Einzelheiten irgendwann verrückt machen oder umbringen.“
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Auszeichnungen u. a.: Alfred-Döblin-Preis (1991), Joseph-Breitbach-Preis (1994), Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung Weimar (1995), Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1999), Stadtschreiber von Bergen-Enkheim, Hans-Erich Nossack-Preis (2000), Preis der Literaturhäuser, Kranichsteiner Literaturpreis (2004), George-Konell-Preis Wiesbaden (2006), Calwer Hermann-Hesse-Stipendium (2007), Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt (2008), Robert-Gernhardt-Förderpreis (2010), Grimmelshausen-Preis (2011).
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Der Nußbaum gegenüber vom Laden in dem du dein Brot kaufst. Die Idylle wird bald ein Ende haben!“, Roman, Stroemfeld/Roter Stern, Basel/Frankfurt a. M. 1979
– „Das Schwarze Buch“, Roman, Stroemfeld/Roter Stern, Basel/Frankfurt a. M. 1982
– „Kein Frühling“, Roman, Stroemfeld/Roter Stern, Basel/Frankfurt a. M. 1987
– „Keiner stirbt“, Roman, Stroemfeld/Roter Stern, Basel/Frankfurt a. M. 1990
– „Mein Bahnhofsviertel“, Erzählung, Stroemfeld/Roter Stern, Basel/Frankfurt a. M. 1991
– „Vor den Abendnachrichten“, Erzählungen, Das Wunderhorn, Heidelberg 1996
– „Übers Eis“, Roman, Stroemfeld, Basel/Frankfurt a. M. 1997
– „Als Gast“, Roman, Stroemfeld, Basel/Frankfurt a. M. 2003
– „Ein Kirschkern im März“, Roman, Stroemfeld, Basel/Frankfurt a. M. 2004
– „Oktober und wer wir selbst sind“, Roman, Stroemfeld, Basel/Frankfurt a. M. 2007
– „Vorabend“, Roman, Stroemfeld, Basel/Frankfurt a. M. 2011
Hörbücher (Auswahl):
– „Stuhl, Tisch, Lampe“, Stroemfeld/Supposé, Basel/Köln 2004
– „Ein Sommer, der bleibt. Peter Kurzeck erzählt das Dorf seiner Kindheit“, Supposé, Berlin 2007
– „Da fährt mein Zug“, Supposé, Berlin 2010
– „Mein wildes Herz. Peter Kurzeck erzählt“, Supposé, Berlin 2011
Donnerstag, 25. August, 20:00 Uhr und
Sonntag, 28. August, 20:00 Uhr, Markgrafentheater