Michael Kumpfmüller
Es gibt Autoren, die schreiben ein Leben lang Variationen desselben Romans. Und es gibt Autoren, die in jedem ihrer Romane einen neuen, überraschenden Ton anschlagen. Der 1961 in München geborene Michael Kumpfmüller zählt ohne Frage zur zweiten, wesentlich kleineren Gruppe. Mit seinen bislang vier Romanen hat er bewiesen, dass er zu den wandelbarsten und vielfältigsten Autoren deutscher Zunge zählt. Sein Debüt „Hampels Fluchten“ im Jahr 2000 war ein vielgelesener Schelmenroman, der das Leben eines Bettenverkäufers und Erotomanen erzählt, der vor Ehefrau und Schuldenberg in die DDR flieht. In „Durst“ griff Kumpfmüller 2003 den authentischen Fall einer jungen Mutter auf, die ihre beiden kleinen Söhne in der Wohnung einschloss und verdursten ließ, während sie mit verschiedenen Liebhabern durch die Gegend zog. In „Nachricht an alle“ lieferte der Autor 2008 einen kontrovers diskutierten Roman, der das Leben eines deutschen Innenministers exemplarisch beschreibt – ein politischer Roman in einer derzeit eher unpolitischen Literatur. Beim Erlanger Poetenfest 2011 wird Kumpfmüller seinen druckfrischen vierten Roman „Die Herrlichkeit des Lebens“ vorstellen, der wieder völlig anders geraten ist, als seine Vorgänger. Es ist ein eindringlicher, poetischer und realitätsnaher historischer Liebesroman. Erzählt wird darin, in wechselnder Perspektive der beiden Protagonisten, das letzte Lebensjahr von Franz Kafka und seine endlich einmal ausgelebte Liebe zur jungen Köchin Dora Diamant. (D. K.)
Auszeichnungen u. a.: Walter-Serner-Preis für Krimigeschichten (1993), Journalistenpreis des Märkischen Presse- und Wirtschaftsclubs (1998), Stipendium des Deutschen Literaturfonds (1998/99), Arbeitsstipendium des Berliner Senats, Döblin-Preis (2007).
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Hampels Fluchten“, Roman, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2000
– „Durst“, Roman, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003
– „Nachricht an alle“, Roman, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2008
– „Die Herrlichkeit des Lebens“, Roman, Kiepenheuer & Witsch, Köln, August 2011
Samstag, 27. August, 14:00 Uhr, Nebenpodium I und
Sonntag, 28. August, 15:00 Uhr, Schlossgarten