Veranstaltung
Die Zukunft der Bibliotheken
Ein Gespräch über die Bücher und ihre Orte
Wilfried F. Schoeller im Gespräch mit Elisabeth Niggemann
Bei Zukunftsforschern und Projektemachern ist die Entscheidung so gut wie getroffen: Bibliotheken wird es bald nicht mehr geben. Sie werden im Zeichen der digitalen Revolution durch Datenbanken und Suchmaschinen ersetzt. Stürmische Veränderungen in unserer Informationslandschaft zeichnen sich ab. In der Tat spricht einiges für die künftig digitale Verfassung unserer Wissensspeicher. Im Wettbewerb mit dem Buch haben die Computer einige Vorteile: Sie brauchen für die Speicherung fast keinen Platz, sie können Netze bilden, wogegen die Bücher eher für sich stehen; sie bauen eine unendlich erweiterbare geistige Welt auf oder machen sie wenigstens zugänglich. Und Bibliotheken sind – auch wenn Erlangen seine gerade saniert hat – häufig genug die Stiefkinder der Kulturpolitik bei kommunalen Rotstiftlern. Im steigenden Lärmpegel der Konsum- und Informationsgesellschaft sind die Bibliothekssäle Orte des Rückzugs, der Stille und der Konzentration. Wie viele Menschen suchen stattdessen die Dynamik des virtuellen Raums mit seinen ständigen Verweisen, Links und Ableitungen? Die Ungewissheiten nehmen zu, zumal ja gebetsmühlenhaft auch das Ende des Buches verkündet wird. Wird das Buch gar zu einem fossilen Vehikel? Gegen alle Kulturpessimisten setzt Deutschlands oberste Managerin der Sammlung und Verwaltung von Wissen eine Botschaft planerischer Vernunft. Ein Gespräch über die Rettung unseres Wissenserbes, über Gedächtnis und Cyberspace mit Elisabeth Niggemann, der Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt a. M. und Leipzig.
Wilfried F. Schoeller
Samstag, 27. August, 13:30 Uhr, Stadtbibliothek, Bürgersaal (2. OG)
Eintritt frei!