Veranstaltung
Poetry Filme aus Island
16 Poetry Videoclips von Studenten der Kunsthochschule Reykjavík
Über Jahrhunderte war Island eines der ärmsten Länder Europas und das Leben der Menschen war geprägt von den harten klimatischen Bedingungen und der geografischen Abgeschiedenheit. Kulturelle Angebote waren gering, mit Ausnahme der Literatur. Trotz der kleinen Größe und geringen Einwohnerzahl entwickelte sich in Island eine äußerst vielfältige Literaturlandschaft, die mit der Niederschrift der Sagas im 13. und 14. Jahrhundert bereits eine erste Blütezeit erlebte und im 19. und 20. Jahrhundert eine weitere Hochphase erfuhr, die mit der Verleihung des Nobelpreises für Literatur an Halldór Laxness im Jahr 1955 gekrönt wurde. Im literarischen Leben Islands spielte Lyrik immer eine wichtige Rolle und auch heute noch messen die Isländer ihr einen hohen Stellenwert bei.
Einen außergewöhnlichen Zugang zur isländischen Lyrik bieten die 16 hier gezeigten Kurzfilme. Aus Anlass des Ehrengastauftritts von Island auf der diesjährigen Frankfurter Buchmesse beschäftigten sich Studierende der Kunsthochschule Reykjavík mit neun Gedichten isländischer Schriftsteller und setzten diese als Poetry Videoclips um. So unterschiedlich wie die ästhetischen Formen der Clips sind auch die Gedichte. So findet sich neben zeitgenössischen Lyrikern wie Kristin Ómarsdóttir und Sjón, der hierzulande vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Björk bekannt ist, auch das Trauerlied „Sonatorrek“ aus der Egils Saga – eine der herausragenden Isländersagas, die auch heute noch eine bedeutende Rolle für die isländische Identität spielen.
Sämtliche Gedichte sind auch in der Anthologie „Isländische Lyrik“ (erschienen bei Insel Taschenbuch) nachzulesen, die erstmals die ganze Bandbreite der isländischen Dichtkunst von den Anfängen bis zur Gegenwart in deutscher Sprache zugänglich macht.
Ein Projekt von literaturhaus.net in Kooperation mit Sagenhaftes Island und mit Unterstützung der Europäischen Union und ARTE als Medienpartner
Donnerstag, 25. bis Sonntag, 28. August, Redoutensaal, Foyer
Öffnungszeiten: Do 19–22 Uhr, Fr–So 11–22 Uhr
Eintritt frei!