31. Erlanger Poetenfest — 25. bis 28. August 2011
Nebenpodium im Schlossgarten. Moritz Rinke im Gespräch mit Verena Auffermann – Foto: Erich Malter, 2006

Veranstaltung


Ilija Trojanow: EisTau
Lesung und Gespräch mit Maike Albath

Ilija Trojanow ist ein Welten-Durchquerer: Seine Familie floh 1971 aus Bulgarien über Jugoslawien und Italien nach Deutschland, übersiedelte dann aber nach Kenia. Nach seinem Studium ging er nach Bombay und später nach Kapstadt. Seine Kennerschaft verschiedener Welten schlug sich auf seine literarische Arbeit nieder. „Der Weltensammler“ hieß sein erfolgreicher Roman über den britischen Kolonialbeamten und großen Reisenden Richard Burton, der mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde. In seinem neuen Buch „EisTau“ steht ein Forscher im Mittelpunkt: der Glaziologe Zeno Hintermaier. Aus Verzweiflung über die Dickfelligkeit, mit der die Menschheit sämtliche Naturkatastrophen ignoriert, hat dieser Held mit dem Namen eines Vorsokratikers seinen Universitätsjob an den Nagel gehängt und auf einem Kreuzfahrtschiff angeheuert. Ewiges Eis und unberührte Landschaften sind für den Glaziologen ein Lebenselixier. Doch als er wieder einmal die wohlstandsverwahrlosten Passagiere in die Geheimnisse der Antarktis einweihen soll, reißt ihm der Geduldsfaden. „EisTau“ ist nicht nur das Psychogramm eines Idealisten, sondern auch ein Roman über die Abgründe der Zivilisation. Trojanow stellt mit seinen Büchern unter Beweis, wo eines der Kraftzentren der neueren deutschsprachigen Literatur liegt: in der Vielfalt kultureller Verankerungen.
Maike Albath

Ilija Trojanow: EisTau. Roman. Carl Hanser Verlag. München, 29. Aug 2011

Freitag, 26. August, 20:30 Uhr, Markgrafentheater, Bühnenhaus
Eintritt: 9,– / erm. 7,50 Euro

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