„Das Schreiben und das Schweigen“ führt auf subtile Art in die Nähe des Mayröckerschen „Schreiblebens“, das zunächst fremd erscheint. Man sieht das andere und ist versucht zu fragen, was für ein Leben führt diese Frau, worauf kommt es ihr an? Aber die Frage kommt an uns zurück. In diesem Spannungsfeld entsteht eine leise Provokation, die eine tiefe menschliche Erfahrung freisetzt. Die Jury des Hessischen Filmpreises schreibt: „Aus Mayröckers Schweigen und ihrem manischen Schreiben destilliert Carmen Tartarotti mit viel Einfühlungsvermögen ein Meisterwerk, das sich in den Dienst der Dichterin stellt und doch von ganz eigener Ausstrahlung ist. Ein sensitives und sensibles Assoziationswunder, das der Kunst Friederike Mayröckers ein filmisches Äquivalent entgegen hält.“
Carmen Tartarotti arbeitet seit 1979 als freie Filmemacherin in Deutschland, Österreich und Italien. Ihr jüngster Film hatte auf der Viennale 2008 seine Premiere und wurde mit dem Hessischen Filmpreis 2009 und mit dem Lichter Filmpreis 2010 ausgezeichnet.
Im Jahr 2006 war Friederike Mayröcker zu Gast beim Erlanger Poetenfest. Auch ihr Auftritt im Erlanger Markgrafentheater wurde von Tartarottis Kamera begleitet. So ist das Erlanger Poetenfest Ort der deutschen „35mm-Premiere“ und „Darsteller“ des Films zugleich.
Im Anschluss an die erste Erlanger Vorstellung am Samstag, 28. August führt Dirk Kruse ein Gespräch mit Carmen Tartarotti.

Samstag, 28. August, 20:00 Uhr und Sonntag, 29. August, 18:00 Uhr, Lamm-Lichtspiele
Eintritt: 7,00 / erm. 5,00 Euro