Alexander Nitzberg

Geboren 1969 in Moskau, reiste 1980 nach Deutschland aus. Er studierte Germanistik und Philosophie in Düsseldorf und lebt als freier Autor und Übersetzer in Wien. Nitzberg unterrichtet literarisches Schreiben in Düsseldorf und Hildesheim, zuletzt übernahm er die Ernst Jandl-Dozentur für Poetik in Wien. „Was Nitzberg anpackt, ist derart raffiniert gewendet, erfindungsreich variiert, originell verarbeitet und mit Witz und Detailsinn in unsere Zeit übersetzt, dass es auch als Repetitorium eine ganz zauberhafte Mischung ergibt.“ (Peter Rühmkorff) In der Übersetzerwerkstatt stellt Nitzberg die ersten beiden Bände der neuen Werkausgabe des russischen Avantgardisten Daniil Charms vor. Charms, der 1925 bis 1930 als Mitglied der Künstlergruppe „Oberiu“ (Vereinigung für reale Kunst) auftrat, gehörte zu den in der Sowjetunion verfolgten Schriftstellern, die erst lange nach ihrem Tod gedruckt wurden. Bis zur Perestrojka waren seine Werke – Prosa, Gedichte für Erwachsene und Kinder, Theaterstücke, Anekdoten, Dialoge und Kürzestgeschichten – in der Sowjetunion überwiegend als nichtoffizielle Abschriften (Samisdat) verbreitet. „Trinken Sie Essig, meine Herren“ und „Sieben Zehntel eines Kopfs von Daniil Charms“ erscheinen im September 2010 im Galiani Verlag. Der „Traditionalist der Moderne“ Alexander Nitzberg legt in seiner Übersetzung den Akzent auf das sprachartistische Element. (A. LS.)
Auszeichnungen u. a.: Erster Düsseldorfer Lyrikpreis (1996), Förderpreis des Landes NRW (1998), Förderpreis zum Joachim-Ringelnatz-Preis (2002), Förderpreis zum Hugo-Ball-Preis (2008), Fellowship-Stipendium der Stiftung Insel Hombroich (2009), Ernst Jandl-Dozentur für Poetik (2010). Mitglied im P.E.N.

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Getrocknete Ohren“, Gedichte, Grupello, Düsseldorf 1996
– „Im Anfang war mein Wort. Neue Gedichte“, Grupello, Düsseldorf 1998
– „‚Na also!’ sprach Zarathustra“, Gedichte, Grupello, Düsseldorf 2000
– „Lyrik Baukasten. Wie man ein Gedicht macht“, DuMont, Köln 2006
Übersetzungen (Auswahl):
– Oleg Grigorjew: „Ich hatte viele Bonbons mit. Artige und andersartige Gedichte“, Grupello, Düsseldorf 1997
– Michail Senkewitsch: „Wilder Purpur“, Gedichte, Grupello, Düsseldorf 1997
– Wladimir Majakowski, David Burliuk: „Cityfrau. Futuristische Gedichte“, Grupello, Düsseldorf 1998
– Alexander Puschkin: „Der goldene Hahn. Ein Märchen“, Grupello, Düsseldorf 1999
– Michail Senkewitsch: „Elga“, Roman, Grupello, Düsseldorf 1999
– Jelena Schwarz: „Das Blumentier“, Gedichte, Grupello, Düsseldorf 1999
– Nikolaj Gumiljow: „Pavillon aus Porzellan“, Gedichte, Grupello, Düsseldorf 2000
– Anna Achmatowa: „Poem ohne Held”, Grupello, Düsseldorf 2001
– Anna Achmatowa: „Enuma Elisch“, Engeler, Weil am Rhein 2005
– Daniil Charms: „Seltsame Seiten“, zus. mit A. Tretner, Berlin Verlag, 2009
– „Charms Werk 01. Trinken Sie Essig, meine Herren“, zus. mit B. Rausch, Galiani Berlin, September 2010
– „Charms Werk 02. Sieben Zehntel eines Kopfs von Daniil Charms“ zus. mit B. Rausch, Galiani Berlin, September 2010
– „Charms Werk 03. Theaterstücke von Daniil Charms“, zus. mit B. Rausch, Galiani Berlin, März 2011
– „Charms Werk 04. Autobiographisches, Briefe, Essays von Daniil Charms“, zus. mit B. Rausch, Galiani Berlin, März 2011

Freitag, 27. August, 10:00 Uhr, Markgrafentheater, Bühnenhaus


 

Website:
www.nitzberg.de

Druckansicht