Kerstin Specht In Kronach 1956 geboren, zunächst Studium der Germanistik und Evangelischen Theologie in München, dann Regie an der Münchner Hochschule für Film und Fernsehen. Seit 1988 schreibt für das Theater, viele Stücke können dem modernen Volkstheater in der Tradition von Horváth und Fleißer zugeordnet werden. „Volkstheater ist ein Stück Leben, das man weder an die Kunst noch an die Trivialität verraten darf“. Als Vorbilder nennt sie selbst Rainer Werner Fassbinder und Franz Xaver Kroetz. In Bonn wurde im März 1990 ihr erstes Bühnenstück „Das glühend Männla“ uraufgeführt, das in 33 wortkargen Miniszenen abläuft. Ort der Handlung ist der Frankenwald, nahe der ehemaligen DDR-Grenze, thematisiert werden die engen Verhältnisse in einer Dorfgemeinschaft und einer Familie, die den sozialen Anschluss nicht geschafft hat. „Ihr Blick zurück ist nicht zornig, sondern von mitleidloser Schärfe. Er trifft auf die würgende Enge in der Provinz, wo sich die Menschen gegenseitig ersticken.“ (Süddeutsche Zeitung). Zahlreiche Stücke folgten und wurden unter anderem an den Münchner Kammerspielen, den Städtischen Bühnen Nürnberg und dem Staatstheater Stuttgart uraufgeführt. Im vergangenen Mai feierte „Marieluise“ Premiere bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen, ein Monolog über das Leben von Marieluise Fleißer, gespielt von Hanna Schygulla.Auszeichnungen u. a.: Hungertuch des Hessischen Literaturbundes, Stipendium des Literarischen Colloquiums Berlin (1988), Preis der Frankfurter Autorenstiftung (1989), Preis des Kulturkreises des BDI, Staatlicher Förderpreis des Landes Bayern für junge Schriftsteller (1990), Lasker-Schüler-Dramatikerpreis (1993), Baden-Württembergischer Landespreis für Volkstheaterstücke (1993), Deutscher Kindertheaterpreis (2002), Marieluise Fleißer-Preis der Stadt Ingolstadt (2005). Theater (Auswahl): – „Das glühend Männla“, UA Schauspiel Bonn, 1990 – „Amiwiesen“, UA Münchner Kammerspiele, 1990 – „Lila“, UA Städtische Bühnen Nürnberg, 1990 – „Der Flieger“, UA Ulmer Theater, 1993 – „Mond auf dem Rücken“, UA Pfalztheater Kaiserslautern, 1994 – „Carceri“, UA Münchner Kammerspiele, 1996 – „Die Froschkönigin“, UA Staatstheater Stuttgart, 1998 – „Schneeköniginnen“, UA Staatstheater Schwerin, 2001 – „Marieluise. Ein Bericht“, UA Münchner Kammerspiele 2001 – „Das goldene Kind“, UA Münchner Kammerspiele, 2002 – „Solitude“, UA Staatstheater Stuttgart, 2003 – „Wieland“, UA Städtische Bühnen Münster, 2003 – „Die Zeit der Schildkröten“, UA Ruhrfestspiele Recklinghausen, 2005 – „Der Zoo“, UA Staatstheater Stuttgart, 2009 Samstag, 28. August, 17:00 Uhr, Schloss, Senatssaal (1. OG) |
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