Mariam Kühsel-Hussaini

„Ein Glücksfall. Die Reichtümer ihrer orientalischen Herkunft erzählt Mariam Kühsel-Hussaini jetzt in der grenzenlosen Ausdruckskraft ihrer deutschen Sprache. Die deutsche Sprache darf sich bereichert fühlen durch Mariam Kühsel-Hussaini. Das ist die höchste Stufe der Integration.“ Kein anderer als Martin Walser fühlte sich zu diesen Worten hingerissen, als der Verleger Gottfried Honnefelder von der Berlin University Press dem deutschen Erzählprofi das Buch der jungen Autorin zur Prüfung seiner Qualität anvertraute. Gerade einmal 23 Jahre alt ist die Autorin, die 1987 als Enkelin des Kalligrafen Sayed Da’ud Hussaini geboren wurde. Aufgewachsen ist die Autorin in Deutschland, „Gott im Reiskorn“ ist ihr erster Roman.
Das Buch erzählt die Geschichte einer alten afghanischen Kalligrafenfamilie. Ende der 50er-Jahre nimmt sie einen europäischen Gast auf, den jungen Kunsthistoriker Jakob Benta aus Berlin. Sayed Da’ud Hussaini, der Kalligraf des Königs, und dessen Sohn Rafat führen ihn ein in die Herzkammern des Orients, in die Schreibkunst, in die Poesie. Als Benta Afghanistan nach Jahren verlässt, ist ihm das Rätsel des Orients noch verschlossener und größer als zu Beginn seiner Begegnung mit einer fremden Kultur. Mariam Kühsel-Hussaini erzählt in ihrem Debüt die Geschichte ihrer eigenen Familie, deren Wurzeln bis zu Mohammed zurückreichen. Sie eröffnet Einblicke in die orientalisch-afghanische Kalligrafie und Poesie. Eine literarische Verführung in den unermesslichen Reichtum einer Kultur, von der in unseren Breiten kaum einer etwas weiß. Die Lesepremiere aus „Gott im Reiskorn“ vor großem Publikum wird niemanden kalt lassen ... (H. St.)

Veröffentlichung (Auswahl):
– „Gott im Reiskorn“, Roman, Berlin University Press, September 2010

Sonntag, 29. August, 15:30 Uhr, Schlossgarten


 

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