Giwi Margwelaschwili

Als Sohn georgischer Emigranten 1927 in Berlin geboren. Seine Mutter starb, als er vier Jahre alt war. Sein Vater lehrte Philosophie und Orientalistik. 1946 wurden Vater und Sohn vom sowjetischen Geheimdienst NKWD entführt. Der Vater wurde ermordet, Giwi Margwelaschwili in Sachsenhausen interniert, anschließend nach Georgien verschleppt. Dort lehrte er Deutsch. Erst 1987 konnte er nach Deutschland ausreisen, im Gepäck zahlreiche in der Emigration auf Deutsch geschriebene Romane und Erzählungen. 1994 erhielt er die deutsche Staatsbürgerschaft und ein Ehrenstipendium des Bundespräsidenten. Im Verbrecher Verlag erscheint seit 2007 eine Werkausgabe. In seinen Romanen und Erzählungen nehmen neben den persönlichen Erlebnissen immer auch die diesen Erfahrungen zugrunde liegenden historischen und politischen Verhältnisse einen großen Stellenwert ein, die er in Form von skurrilen und pointierten Analysen einarbeitet. Mit einer spielerischen Sprache verdichtet er philosophische Überlegungen, historische Analyse und Lebensbeschreibung. Margwelaschwili ist Mitglied des P.E.N. und lebt in Berlin.
Auszeichnungen u. a.: Stipendien des DAAD und der Heinrich-Böll-Stiftung (1990/91), Ehrenstipendium des Bundespräsidenten (1994), Stadtschreiber von Rheinsberg, Literaturpreis des Landes Brandenburg (1995), Poetik-Vorlesung in Bamberg (1996), Förderungspreis Literatur zum Kunstpreis Berlin (1997), Ehrendoktor der Staatlichen Universität Tiflis (1998), Gustav-Regler-Preis (2002), Goethe-Medaille Weimar (2006), Bundesverdienstkreuz am Bande (2008).

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Muzal. Ein georgischer Roman“, Insel, Frankfurt a. M. 1991
– „Die große Korrektur 1. Das böse Kapitel“, Roman, Rütten & Loening, Berlin 1991
– „Kapitän Wakusch 1. In Deuxiland“, autobiografischer Roman, Südverlag, Konstanz 1991
– „Zuschauerräume. Ein historisches Märchen“, Autoren-Kollegium, Berlin 1991
– „Kapitän Wakusch 2. Sachsenhäuschen“, autobiografischer Roman, Südverlag, Konstanz 1992
– „Der ungeworfene Handschuh. Ontotextologische Versuche zur Abwehr von Schicksalsschlägen in Buch- und Gedichtweltbezirken“, Rütten & Loening, Berlin 1992
– „Officer Pembry“, Roman, Verbrecher, Berlin 2007
– „Vom Tod eines alten Lesers“, Erzählungen, Verbrecher, Berlin 2008
– „Der Kantakt. Aus den Lese-Lebenserfahrungen eines Stadtschreibers“, Verbrecher, Berlin 2009
– „Der verwunderte Mauerzeitungsleser“, Essay, Verbrecher, Berlin 2010

Samstag, 28. August, ab 22:00 Uhr, Theater in der Garage


 

Website:
www.giwi-margwelaschwili.de

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