
Das aktuelle Podium: „Die Mauer muss weg!“ Ein Abend zu den Ereignissen des Jahres 1989
Lesungen und Gespräche mit Jana Hensel, Ilko-Sascha Kowalczuk und Thomas Rosenlöcher, Moderation: Florian Felix Weyh
Vor 20 Jahren, im Sommer 1989, begann der rapide Zerfall der DDR, der im November zur Maueröffnung und im darauffolgenden Jahr zur Wiedervereinigung führte. In einer kombinierten Veranstaltung aus Lesung und Gespräch erweist das aktuelle Podium diesem Jubiläum seine Reverenz.
Nur ostdeutsche Gäste kommen zu Wort. Sie repräsentieren drei Generationen von DDR-Biografien. Der Dresdner Lyriker, Essayist und Kinderbuchautor Thomas Rosenlöcher, Jahrgang 1947, publizierte bereits während der Wendezeit sein „Revolutionstagebuch“ in der damaligen Ost-Tageszeitung „Union“; die Buchausgabe 1990 bei Suhrkamp gilt heute als Zeitdokument (neu aufgelegt im Frühjahr 2009). Auch später befasste sich Rosenlöcher immer wieder differenziert mit den Folgen der deutschen Einheit, etwa in seiner Aufsatzsammlung „Ostgezeter“. Jana Hensel, Jahrgang 1976, erlebte den Mauerfall als Heranwachsende; ihr Generationenbuch „Zonenkinder“ stand 2002 über ein Jahr auf den Bestsellerlisten. Im Oktober erscheint ein neues Werk der Berliner Journalistin: „Achtung Zone – Warum wir Ostdeutschen anders bleiben sollten“. Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk, Jahrgang 1967, hat im Frühjahr eine umfangreiche Monografie über die letzten Jahre der DDR vorgelegt: „Endspiel“ heißt das Buch und komplettiert in einem gigantischen Puzzle unser Wissen über den Untergang der SED-Herrschaft. Dabei legt Kowalczuk großen Wert darauf, nicht nur aus den Medien sattsam bekannte Vorgänge zu beschreiben, sondern auch über Vorgänge in Provinzstädten zu berichten, die nicht minder zum Erfolg der Revolution beitrugen.
Florian Felix Weyh führt durch den gemischten Abend aus Sachbuch und Belletristik, Thomas Rosenlöcher liest aus eigenen Werken, Markus Hofmann trägt die Sachtexte vor.
Florian Felix Weyh
Sonntag, 30. August, 19:00 Uhr, Markgrafentheater
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