Ilija Trojanow Geboren 1965 in Sofia. Trojanow floh 1971 mit seinen Eltern über Jugoslawien und Italien nach Deutschland, wo sie politisches Asyl erhielten. 1972–1984 lebte Ilija Trojanow in Nairobi – unterbrochen von einem dreijährigen Aufenthalt in Deutschland (1977–1981). Nach dem Schulabschluss in Kenia studierte er von 1984 bis 1989 Jura und Ethnologie in München. 1989 gründete er den auf afrikanische Literatur spezialisierten Marino Verlag. 1998 zog Trojanow nach Mumbai, 2003 nach Kapstadt. Seit 2007 lebt Ilija Trojanow in Wien. Mit Reiseberichten wie „An den inneren Ufern Indiens“ belebte er das in Deutschland vernachlässigte Genre der literarischen Reportage. Der Bestseller „Der Weltensammler“ brachte Trojanow umfassende Aufmerksamkeit und Anerkennung.Wie kaum ein anderer Schriftsteller hat Ilija Trojanow auf seinen unzähligen Reisen die Kulturen der Welt kennengelernt, deren Vermittlung er sich zur Aufgabe gemacht hat. In Reportagen und Essays beschäftigt er sich intensiv mit gesellschaftlichen Entwicklungen, die im Zusammenhang mit den Phänomenen der Globalisierung stehen. Mit seinem soeben erschienenen Buch „Angriff auf die Freiheit. Sicherheitswahn, Überwachungsstaat und der Abbau bürgerlicher Rechte“, einer Kampfschrift, die er zusammen mit Juli Zeh verfasst hat, will er aufrütteln: Alle sind scharf auf private Daten. Der Staat möchte die biologischen Merkmale der Bürger kennen, die Wirtschaft kann gar nicht genug Informationen über die Vorlieben ihrer Kunden sammeln, Arbeitgeber suchen mit illegalen Überwachungsmaßnahmen nach schwarzen Schafen unter ihren Mitarbeitern. Die Warnungen vor Terror und Kriminalität und die Annehmlichkeiten von Plastikkarten und Internet lenken aus Sicht der beiden Autoren von einer großen Gefahr ab: der Gefahr der völligen Transparenz unserer Persönlichkeit. Auszeichnungen u. a.: Bertelsmann-Literaturpreis beim Ingeborg Bachmann-Wettbewerb (1995), Marburger Literaturpreis (1996), Thomas-Valentin-Preis (1997), Adelbert-von-Chamisso-Preis (2000), Stipendium der Villa Aurora, Los Angeles, Preis der Leipziger Buchmesse (2006), Berliner Literaturpreis, Stadtschreiber-Literaturpreis des ZDF und der Stadt Mainz (2007), Preis der Literaturhäuser (2009), Würth-Preis für Europäische Literatur (2010). Veröffentlichungen (Auswahl): – „Die Welt ist groß und Rettung lauert überall“, Roman, Hanser, München 1996 – „Hüter der Sonne. Begegnungen mit Zimbabwes Ältesten“, zus. mit C. Hove, Frederking & Thaler, München 1996 – „Autopol“, Roman, zus. mit R. Spindler, dtv, München 1997 – „Hundezeiten. Heimkehr in ein fremdes Land“, Hanser, München 1999 – „Döner in Walhalla. Texte aus der anderen deutschen Literatur“, Hrsg., Kiepenheuer & Witsch, Köln 2000 – „Der Sadhu an der Teufelswand. Reportagen aus einem anderen Indien“, Frederking & Thaler, München 2001 – „An den inneren Ufern Indiens. Eine Reise entlang des Ganges“, Hanser, München 2003 – „Zu den heiligen Quellen des Islam. Als Pilger nach Mekka und Medina“, Malik, München 2004 – „Der Weltensammler“, Roman, Hanser, München 2006 – „Gebrauchsanweisung für Indien“, Piper, München 2006 – „Nomade auf vier Kontinenten. Auf den Spuren von Sir Richard Francis Burton“, Eichborn, Frankfurt a. M. 2007 – „Kampfabsage. Kulturen bekämpfen sich nicht – sie fließen zusammen“, zus. mit R. Hoskoté, Blessing, München 2007 – „Der entfesselte Globus. Reportagen“, Hanser, München 2008 – „Sehnsucht – Mach dich auf den Weg“, Herder, Freiburg i. Br. 2008 – „Angriff auf die Freiheit. Sicherheitswahn, Überwachungsstaat und der Abbau bürgerlicher Rechte“, zus. mit J. Zeh, Hanser, München, August 2009 Sonntag, 30. August, 11 Uhr, Redoutensaal und 17 Uhr, Schloss, Senatssaal (1. OG) |
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