Michael Stavarič Geboren 1972 in Brno, emigrierte 1979 nach Österreich. Studium der Bohemistik und Publizistik an der Universität in Wien, wo er heute als freier Schriftsteller, Übersetzer, Kolumnist und Literaturkritiker lebt. Als Übersetzer hat er sich vor allem durch seine Übersetzungen von Patrik Ouředník und Jiří Gruša einen Namen gemacht. In der Übersetzerwerkstatt spricht Michael Stavarič über Patrik Ouředník, Petra Hůlová und Markéta Pilátová. „Das Übersetzen“, so beschreibt Michael Stavarič sein Verhältnis zur Mehrsprachigkeit, „ist mir eine wunderbare und ungemein bereichernde Tätigkeit – denn: es ist für mich die intensivste Form des Lesens. (...) Nicht zuletzt sehe ich im Übersetzen neben der geistigen Bereicherung (...) auch eine ‚Verpflichtung’. Mehrsprachigkeit ist – rein pragmatisch gedacht – zugleich eine Aufforderung, mentale Grenzen zu überschreiten.“ Der Verpflichtung der Mehrsprachigkeit wird Michael Stavarič gerecht, indem er dem deutschen Publikum den Reichtum der zeitgenössischen tschechischen Literatur erschließt. (A. LS.)Auf dem Jungen Podium liest Michael Stavarič aus seinen Kinderbüchern „BieBu“ und „Gaggalagu“. „BieBu“ ist ein außergewöhnliches Bienen- und Blümchenbuch, in dem erzählt wird, was passiert, wenn die Bienen krank werden und keine Pflanzen mehr bestäuben können. In „Gaggalagu“ geht es Stavarič um die Sprache der Tiere. Die Geschichten und Gedichte des Autors erzählen von Unterschieden und Gemeinsamkeiten und davon, dass es nicht nur darauf ankommt, dieselbe Sprache zu sprechen, um einander zu verstehen. Auszeichnungen u. a.: Literaturpreis der Akademie Graz (2003), Publikumspreis des Literaturfestivals Wortspiele (2006), Österreichischer Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur (2007, 2009), Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis, Förderungspreis der Stadt Wien, Arbeitsstipendium der Robert-Bosch-Stiftung (2008), Stipendium der Max-Kade-Foundation New York, Hohenemser Literaturpreis, zus. mit A. Piwowarska, Mira-Lobe-Stipendium des österreichischen Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (2009). Veröffentlichungen (Auswahl): – „Flügellos“, Gedichte, Ed. Va Bene, Klosterneuburg 2000 – „Tagwerk. Landnahme. Ungelenk“, Guilty & Red, Wien 2002 – „Gaggalagu“, Kinderbuch, Illustr. von R. Habinger, KOOKbooks, Idstein/Berlin 2006 – „stillborn“, Roman, Residenz, St. Pölten 2006 – „Terminifera“, Roman, Residenz, St. Pölten 2007 – „BieBu. Mein Bienen- und Blümchenbuch – oder Ameisen haben vom Blütenbestäuben wirklich keine Ahnung!“, Kinderbuch, Illustr. von R. Habinger, Residenz, St. Pölten/Salzburg 2008 – „Magma“, Roman, Residenz, St. Pölten 2008 – „Böse Spiele“, Roman, C. H. Beck, München 2009 Übersetzungen (Auswahl): – Patrik Ouředník: „Europeana. Eine kurze Geschichte Europas im zwanzigsten Jahrhundert“, Czernin, Wien 2003 – Patrik Ouředník: „Das Jahr 24. Progymnasma 1965–89“, Czernin, Wien 2003 – Jiří Gruša: „Als ich ein Feuilleton versprach. Handbuch des Dissens und Präsens“, Czernin, Wien 2004 – Patrik Ouředník: „Die Gunst der Stunde, 1855“, Residenz, St. Pölten 2007 – Petra Hůlová: „Manches wird geschehen“, Luchterhand, München 2009 Freitag, 28. August, 14 Uhr, Markgrafentheater, Bühnenhaus und Samstag, 29. August, 14 Uhr, Junges Podium |
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