Franz Mon: ausgeartetes auspunkten
Live-Hörspiel mit Markus Meyer und Chris Pichler, Regie und Einführung: Franz Mon

Ein wichtiges Anwendungsfeld für die „Konkrete Poesie“ wurde in den späten 60er- und 70er-Jahren der Rundfunk. Dem „Neuen Hörspiel“ gab Franz Mon erfolgreiche Impulse. So sieht Mon das Fortwirken der „Konkreten Poesie“ auch gesichert, denn „ihre Erfindungen ... gehen ein in die neuen intermedialen Versuche mit Text-Räumen und Hör-Spielen“.
Eine scheinbar ganz einfache Spielanleitung bildet das Gerüst des Hörspiels „ausgeartetes auspunkten“, auf dem die Stimmen der vier Sprecher alle schauspielerischen Freiheitsgrade haben. Ihre Stimmen „verdichten/verwandeln/verzaubern/vertuschen das Gesagte“. Franz Mon hat das 40-minütige Sprachspiel selbst realisiert. Zwei der vier Premieren-Schauspieler variieren das Stück in Erlangen live unter der Anleitung von Franz Mon.
Der Abend wird eingeleitet mit dem Film „Schuhe besetzen ein Haus“ von Franz Mon (1983, Saarländischer Rundfunk, Redaktion Kunst und Wissenschaft, Klaus Peter Dencker, 9 min). Schauplatz ist ein altes Wohnhaus. Es handeln die Dinge: Schuhe verschiedenster Art in großer Menge, alle gebraucht, vernutzt, mit den Spuren ihrer Besitzer, Stühle, Fahrradteile, Jacketts, ein Tisch, Regale. Die Schuhe sind in Bewegung, fallen herab, dringen über Treppen, füllen Schubladen, Regale, Koffer, erscheinen in Schüsseln und auf Tellern als Speisen. Die Abwesenheit der Menschen wird doppelt spürbar durch die bloßen Füße, die in einer Phase über den schuhbedeckten Tisch staken.

Sonntag, 31. August, 19.00 Uhr, Theater in der Garage