Norbert Niemann Norbert Niemann wurde am 20. Mai 1961 in Landau als Sohn eines Landvermessers geboren. Nach seiner Schulzeit in Niederbayern studierte er von 1982 bis 1989 in Regensburg und MünchenLiteratur, Musikwissenschaft und Neuere Geschichte. Er beendete sein Studium mit einer Magisterarbeit zur „Neuen Subjektivität“ in der deutschen Literatur. Seit 1987 lebt er als freier Schriftsteller und Musiklehrer – er spielt klassische Gitarre – am Chiemsee. Einer großen Öffentlichkeit wurde Niemann bekannt, als er 1997 in Klagenfurt für eine Lesung aus seinem ersten Roman „Wie man’s nimmt“ mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet wurde. „Wie man’s nimmt“, ein Medien- und Generationsroman, spielt in einer niederbayerischen Kleinstadt. Erzählt wird die Geschichte eines Mittdreißigers, dessen Familienidyll von einem Tag auf den anderen schwer ins Wanken gerät, als er sich auf eine Affäre mit einer Disco-Begegnung einlässt. „Norbert Niemann inszeniert seinen spätromantischen Reigen mit einer stupenden Vielstimmigkeit, mit furioser Detailliertheit und überrumpelnder Intelligenz“ urteilte die „Neue Zürcher Zeitung“. In seinem zweiten Roman „Schule der Gewalt“ (2001) befasste sich der Autor mit dem Thema Jugendgewalt und der Unvereinbarkeit von Erwachsenen- und Jugendwelt. Im Mittelpunkt steht ein geschiedener und einsamer Lehrer, der sich in eine 17-jährige Schülerin verliebt und im Gegenzug von der Clique des Mädchens körperliche Angriffe erleiden muss. Verena Auffermann schrieb in der „Süddeutschen Zeitung“: „Glanzstücke des Romans sind die mitreißenden, in beängstigend langsamem Tempo gehaltenen Gewalteskalationen.“ Und nun sein neuer, lange erwarteter Roman, aus dem der Autor zum ersten Mal vor großem Publikum liest. Die Hauptfigur ist Asger Weidenfeldt, ein erfolgreicher Fernsehjournalist, der im Dorf seiner Kindheit einen alten Schulfreund wieder findet: Wenzel, Beamter, verheiratet, zwei Kinder. Clara, die Frau des Freundes, organisiert zum Wiedersehen mit Asger ein großes Fest. Dabei kommt es zum Eklat. Welten und Generationen prallen aufeinander, Lebensentwürfe. Das Leben des Journalisten gerät aus den Fugen. Das lange Warten auf einen neuen Roman von Norbert Niemann hat sich gelohnt. So direkt und packend hat der Autor zuvor noch kein Buch geschrieben. (H. St.) Auszeichnungen u. a.: Ingeborg-Bachmann-Preis (1997), Bayerischer Literaturförderpreis (1998), Clemens Brentano-Preis (1999), Stipendium der Stiftung Kulturfonds im Künstlerhaus Schloß Wiepersdorf, LCB-Stipendium der Autorenwerkstatt Berlin (2004), Stipendium des Centro tedesco di studi Veneziani (2006). Veröffentlichungen (Auswahl): – „Wie man’s nimmt“, Roman, Hanser, München 1998, TB dtv, München 2005 – „Schule der Gewalt“, Roman, Hanser, München 2001, TB dtv, München 2003 – „Inventur. Deutsches Lesebuch 1945–2003“, Hrsg. zus. mit Eberhard Rathgeb, Hanser, München 2003 – „Willkommen neue Träume“, Roman, Hanser, München, August 2008 Sonntag, 31.8., 15.30 Uhr, Schlossgarten |
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