Tilman Rammstedt 1975 wurde Tilman Rammstedt in Bielefeld geboren. In Edinburgh, Tübingen und Berlin studierte er Philosophie und Literaturwissenschaft. Rammstedt ist Teil der Musik- und Literaturgruppe „Fön“ und festes Mitglied der Lesebühne „Visch & Ferse“. Sein Debütroman „Erledigungen vor der Feier“ erschien 2003 und enthält ebenso wie „Wir bleiben in der Nähe“ (2005) tragisch-komische Alltagsgeschichten. Mit einem Auszug aus „Der Kaiser von China“, seinem im August 2008 erscheinenden Roman, überzeugte er in Klagenfurt Jury und Publikum gleichermaßen und gewann mit seiner brillant geschriebenen, todtraurigen und gleichzeitig hochkomischen Totenklage sowohl den Ingeborg-Bachmann-Preis als auch den Kelag-Publikumspreis.Keith kommt aus einer eigenartigen Familie. Von der Mutter weiß er wenig, vom Vater gar nichts. Zusammen mit vier Geschwistern wuchs er beim Großvater auf – ein scheinbar nicht altern wollender, immer attraktiver und immer gesünder werdender Tyrann, mit immer neuen, immer jüngeren Großmüttern. Eine davon war zunächst seine eigene Freundin ... Zum 80. Geburtstag schenken die Enkel ihrem Großvater eine gemeinsame Reise an ein Ziel seiner Wahl. Ein Wochenende in Österreich vielleicht, oder eine Städtereise nach Rom oder Paris. Schließlich war der alte Herr – abgesehen von grenznahen Einsätzen im Zweiten Weltkrieg – niemals aus Deutschland heraus gekommen. Als er sich China wünscht, will keiner ihn begleiten – am Ende bleibt das Problem ausgerechnet an Keith hängen. Der lehnt sich zum ersten Mal im Leben auf und lässt den Großvater alleine ziehen. Doch weit kommt er nicht. Keith Stapperpfennig erhält einen Anruf von seiner jüngsten Großmutter, sein Opa sei im Westerwald gestorben. Jetzt muss er eine Geschichte aus dem Hut zaubern, die den Geschwistern glaubhaft macht, die große Reise habe stattgefunden – er erfindet sein eigenes China. Doch je weiter sich Keith in seine Lügen verstrickt, desto deutlicher wird, dass er nicht als Einziger die Unwahrheit sagt. Auszeichnungen u. a.: open mike (2001), Rheinischer Kulturförderpreis (2003), Autorenförderprogramm der Stiftung Niedersachsen, Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor – Förderpreis Komische Literatur (2005), Förderpreis des Landes NRW für junge Künstler (2006), Stipendium Deutscher Literaturfonds e. V., Ingeborg-Bachmann-Preis und Kelag-Publikumspreis (2008). Veröffentlichungen (Auswahl): – „Erledigungen vor der Feier“, Roman, DuMont, Köln 2003, TB Rowohlt, Reinbek 2004 – „K. L. McCoy. Mein Leben als Fön“, Roman, zus. mit Michael Ebmeyer, Werner Florian u. a., Piper, München 2004, TB ebd. 2006 – „Wir bleiben in der Nähe“, Roman, DuMont, Köln 2005, TB Rowohlt, Reinbek 2007 – „Der Kaiser von China“, Roman, DuMont, Köln, August 2008 Sonntag, 31.8., 18.30 Uhr, Schlossgarten |
|