Susanne Lange Geboren 1964 in Berlin, hat in Paris und München vergleichende Literaturwissenschaft studiert. In ihrer Dissertation „Die reflektierte Wirklichkeit“ (1992) untersucht sie die Beziehungen zwischen lateinamerikanischer und deutscher Gegenwartsliteratur. Susanne Lange unterrichtete Literatur und Übersetzung an der Universität in Tübingen und an der Universidad de los Andes in Bogotá. Seit 1992 lebt sie in Barcelona als freie Übersetzerin und Gutachterin für Verlage. Ihre Neuübersetzung des „Don Quijote“, an der sie seit 2003 arbeitet, soll im September 2008 bei Hanser erscheinen. Besondere Aufmerksamkeit widmet Lange dem Wechsel der Sprach- und Erzählebenen, aus denen der Roman seine komische Kraft bezieht: „Es wird einfach erzählt, dann wird wieder plötzlich der imaginäre, arabische Geschichtsschreiber hineingezogen und der Übersetzer für irgendwas verantwortlich gemacht, was er aus dem Arabischen nicht richtig übertragen hat. So wird immer irgendwie eine kleine Unsicherheit in die Erzählebene eingeschmuggelt. Man muss sich vorstellen, dass Cervantes im Grunde schon seine eigene Übersetzung kommentiert, was natürlich eigentlich vollkommen unmöglich ist. Es ist also ein ganz verrücktes Spiel von Erzählebenen und manchmal hat man als Übersetzer das Gefühl, dass man sich nicht wundern würde, wenn man in diesem Roman schon selbst als Figur existiert.“ (Lange) Anhand der Übersetzungen des „Don Quijote“ soll die aktuell debattierte Frage aufgegriffen werden, wie literarische Übersetzer mit der Arbeit ihrer Vorgänger umgehen können.Auszeichnungen u. a.: Helmut-M.-Braem-Preis (1993), Kunstförderpreis in der Sparte Literatur des Freistaates Bayern (2000), Zuger Übersetzerstipendium (2003), Übersetzerpreis der Botschaft von Spanien (2005), Hieronymus-Ring (2007). Übersetzungen (Auswahl): – Juan Villoro: „Die Augen von San Lorenzo“, Roman, DVA, Stuttgart 1993 – Carmen Boullosa: „Die Wundertäterin“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1995 – Carmen Boullosa: „Verfolgt“, Roman, Aufbau, Berlin 1996 – Juan Villoro: „Das Spiel der sieben Fehler“, Roman, DVA, Stuttgart 1997 – Carmen Boullosa: „Der fremde Tod“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1998 – Abilio Estévez: „Dein ist das Reich“, Roman, Luchterhand, München 1999 – Federico García Lorca: „Yerma“, Tragisches Gedicht, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2001 – Octavio Paz: „Das Vorrecht des Auges. Über Kunst und Künstler“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2001 – Jorge Volpi Escalante: „Das Klingsor-Paradox“, Roman, Klett-Cotta, Stuttgart 2001 – Jorge Volpi Escalante: „Der Würgeengel“, Roman, Klett-Cotta, Stuttgart 2002 – Federico García Lorca: „Mariana Pineda. Zwei Theaterstücke“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2002 – Abilio Estévez: „Ferne Paläste“, Roman, Luchterhand, München 2004 – José Manuel Prieto González: „Liwadija“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2004 – Federico García Lorca: „Die wunderbare Schustersfrau. Zwei Theaterstücke“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2005 – Octavio Paz: „Figuren und Variationen“, Gedichte, Insel, Frankfurt a. M. 2005 – José Manuel Prieto González: „Entführung aus dem Saray“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 2007 – José Manuel Prieto González: „Rex“, Roman, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2008 – Miguel de Cervantes: „Don Quijote von der Mancha“, Hanser, München, September 2008 Freitag, 29.8., 11 Uhr, Markgrafentheater Bühnenhaus und Samstag, 30.8., 14 Uhr, Orangerie |
|