Klaus Modick Klaus Modick wurde am 3. Mai 1951 in Oldenburg geboren. Er macht dort Abitur im Jahre 1971. Sein Studium der Germanistik, Geschichte, Pädagogik, Theaterwissenschaft und Philosophie in Hamburg schloss er 1977 mit dem Ersten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien (Deutsch, Geschichte) ab. 1980 promovierte er mit einer Dissertation über Lion Feuchtwanger zum Dr. phil.Wenn er sich nicht seiner Plattensammlung mit neuer Pop-Musik hingab, schrieb er Texte für eine Werbeagentur oder Zeitungen. 1984 erschien endlich sein Erzähldebüt: die Novelle „Moos“. Darin setzt er sich mit dem subjektiven Erfahrungsverlust in der Wissenschaft auseinander. 1985 kam sein wunderbarer Roman „Ins Blaue“ heraus. Mit „Weg war weg“ (1988) gab sich Modick, Ehemann und Vater zweier Töchter, der sich fortan gerne als Gastprofessor für kreatives Schreiben an deutschen und ausländischen Hochschulen sowie als Übersetzer finanziell über Wasser hielt, als ein Meister des postmodernen Spiels mit Erzähltraditionen und den Bauformen des Romans zu erkennen. Doch wie andere Autoren seiner Generation distanzierte sich auch Klaus Modick im weiteren Verlauf seiner Karriere von postmodernen Ambitionen. In seinem 1994 erschienenen, zeitkritischen Gesellschaftsroman „Der Flügel“ erzählt er stringent und spannend von den Jahren 1933 bis 1951 in oldenburgischer Provinz, an der die unerhörten Kapitel einer jüdischen Familiengeschichte nicht vorbeigingen. Mit dem 2002 erschienenen Roman „September Song“ knüpfte Modick an die unterhaltsamen Erzählstrukturen von „Ins Blaue“ an. In seinem „Song“ porträtiert er ebenso gnadenlos wie liebevoll einen zwischen Lächerlichkeit und Erhabenheit schwankenden Endvierziger, dessen ruhiges Leben von einem Moment auf den anderen mächtig aufgewühlt wird. Modick ist einer der wenigen verlässlichen Chronisten einer Generation zwischen Achtundsechzigern und New Wave. Und jetzt, nach einigen weiteren Romanen und autobiografischen Texten, für die er angesehene Stipendien und Preise erhielt, das stärkste, spannendste Buch Klaus Modicks seit langem. In „Die Schatten der Ideen“ erzählt er von zwei Menschen, zwei Jahrhunderten, zwei deutschen Schicksalen in Amerika. Er erzählt von einem deutschen Schriftsteller (etwa so alt wie der Autor selbst), einem „writer in residence“, der dem Schicksal eines Historikers auf die Spur kommt, der Mitte der 30er-Jahre wegen seiner jüdischen Herkunft aus Nazi-Deutschland fliehen muss, in Amerika wegen seiner angeblichen Nähe zu den Kommunisten von McCarthys Häschern verfolgt wird, dann doch Karriere macht und ein dunkles Geheimnis hinterlässt. (H. St.) Auszeichnungen u. a.: Hamburger Literaturförderungspreis (1986), Niedersächsisches Künstlerstipendium (1989), Villa Massimo-Stipendium (1990/91), Writer in residence Keio-University Tokio (1992), Stipendium der Cité Internationale des Arts, Paris (1993/94), Bettina-von-Arnim-Preis (1994), Writer in residence Allegheny College Pennsylvania (1996), Märkischer Autorenpreis (2000), Nicolas-Born-Preis (2005). Veröffentlichungen (Auswahl): – „Moos“, Novelle, Haffmans, Zürich 1984 – „Ins Blaue“, Roman, Machwerk, Siegen 1985 – „Das Grau der Karolinen“, Roman, Rowohlt, Reinbek 1986 – „Weg war weg“, Romanverschnitt, Rowohlt, Reinbek 1988 – „Der Schatten den die Hand wirft“, Sonette, Frankfurter Verlagsanstalt, 1991 – „Die Schrift vom Speicher“, Roman, Frankfurter Verlagsanstalt, 1991 – „Das Licht in den Steinen“, Roman, Frankfurter Verlagsanstalt, 1992 – „Der Flügel“, Roman, Schöffling & Co., Frankfurt a. M. 1994 – „Der Mann im Mast“, Roman, Schöffling & Co., Frankfurt a.M. 1997, TB Piper, München 2006 – „Milder Rausch“, Essays und Portraits, Eichborn, Frankfurt a.M. 1999 – „Vierundzwanzig Türen“, Roman, Eichborn, Frankfurt a. M. 2000, TB dtv, München 2002 – „Sommerschauer“, zus. mit Jub Mönster, Lappan, Oldenburg 2002 – „September Song“, Roman, Eichborn, Frankfurt a. M. 2002, TB Piper, München 2005 – „Der kretische Gast“, Roman, Eichborn, Frankfurt a. M. 2003, TB Piper, München 2005 – „Vatertagebuch“, Roman, Eichborn, Frankfurt a. M. 2005 – „Bestseller“, Roman, Eichborn, Frankfurt a. M. 2006 – „Die Schatten der Ideen“, Roman, Eichborn, Frankfurt a. M., Juli 2008 Sonntag, 31.8., 18 Uhr, Schlossgarten |
|