Anne Weber Geboren 1964 in Offenbach am Main, lebt seit 1983 in Paris und studierte dort französische und vergleichende Literaturwissenschaft. Von 1989 bis 1996 arbeitete sie in verschiedenen französischen Verlagen. Daneben übersetzte sie Texte deutscher Gegenwartsautoren und Sachbücher ins Französische. Wie Georges-Arthur Goldschmidt schreibt Anne Weber in zwei Sprachen. Sie übersetzt nicht nur fremde Werke von der einen Sprache in die andere (in beide Richtungen), sondern auch ihre eigenen Romane. Ihre ersten drei, seit 1998 veröffentlichten Romane „Ida invente la poude“, „Première personne“ und „Cerbère“ schrieb sie erst in französischer, dann in deutscher Sprache; seither entstehen immer zwei „Originale“: eine deutsche und eine französische Fassung. „Ich übersetze ja auch andere Autoren, und da ist man immer gezwungen diesen furchtbaren Respekt vor dem Autor zu haben und dem Text und dem Geist des Autors so treu wie möglich zu bleiben. Während wenn man sich selbst übersetzt, man ja überhaupt keinen Respekt haben muss, keinen besonderen. Und wenn etwas sich nicht übersetzen lässt, kann man sich einfach was ganz anderes einfallen lassen. Oder man kann etwas ganz wegfallen lassen. Man kann es auch umschreiben. Das sind alles Sachen, die man mit fremden Texten nicht einfach machen kann.“ Wie sich Schreiben und Übersetzen, Deutsch und Französisch zueinander verhalten, und wie es ist, in zwei Sprachen zu leben und zu denken oder in einer anderen als der Muttersprache zu schreiben, darüber wird Anne Weber in der Übersetzerwerkstatt Auskunft geben. (A. LS.)Auszeichnungen u. a.: Stipendium des Deutschen Literaturfonds (2002), Heimito von Doderer-Literaturpreis (2004), 3sat-Preis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs (2005). Veröffentlichungen in deutscher Sprache (Auswahl): – „Ida erfindet das Schießpulver“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1999 – „Im Anfang war ...“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2000 – „Erste Person“, Frankfurt a. M. 2002 – „Besuch bei Zerberus“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2004 – „Gold im Mund“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2005 Veröffentlichungen in französischer Sprache (Auswahl):<br> – „Ida invente la poudre“, Seuil, Paris 1998 – „Première personne“, Seuil, Paris 2001 – „Cerbère“, Seuil, Paris 2003 – „Cendres et metaux“, Seuil, Paris 2006 – „Chers oiseaux“, Seuil, Paris 2006 Übersetzungen ins Deutsche (Auswahl): – Pierre Michon: „Leben der kleinen Toten“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2003 – Marguerite Duras: „Hefte aus Kriegszeiten“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2007 – Pierre Michon: „Rimbaud der Sohn“, Suhrkamp, Frankfurt a. M., Oktober 2008 Übersetzungen ins Französische (Auswahl): – Birgit Vanderbeke: „Guerre froide“, récit, Stock, Paris 1997 – Birgit Vanderbeke: „Alberta reçoit un amant“, récit, Stock, Paris 1999 – Birgit Vanderbeke: „Devine ce que je vois“, récit, Stock, Paris 2000 – Melissa Müller: „La vie d’Anne Frank“, Perrin, Paris 2000 – Wilhelm Genazino: „Un parapluie pour ce jour-là“, roman, Bourgois, Paris 2002 – Wilhelm Genazino: „Un appartement, une femme, un roman“, Bourgois, Paris 2004 Freitag, 29.8., 17 Uhr, Markgrafentheater Bühnenhaus |
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