Ich wollt’, ich wär' ein Eskimo
Wilhelm Busch-Abend mit Gudrun Schury, Lesung: Andreas Petri, Moderation: Herbert Heinzelmann

Das dicke Album aus der Kinderzeit fällt jedem gleich ein, „Max und Moritz“ waren darin, „Hans Huckebein“ und die „fromme Helene“. Aber wer weiß schon, dass Wilhelm Busch daneben 1000 Gemälde und 2000 Zeichnungen hinterließ, dass er auch Lyriker und Erzähler war? Gleich zwei Anlässe geben Gelegenheit, ihn neu zu entdecken: Im April 2007 feierte man seinen 175. Geburtstag, im Januar 2008 ist sein 100. Todestag. So bunt wie das Werk Wilhelm Buschs, so bunt ist dieser Abend: Die Schriftstellerin Gudrun Schury beantwortet Fragen rund um den Meister des bösen Humors und liest aus ihrer gerade erschienenen Wilhelm Busch-Biografie „Ich wollt’, ich wär’ ein Eskimo“. Inspiriert von Modest Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“, verfolgt sie Buschs Leben in „Promenaden“ und „Bildern“. Sie fragt nach seinem Verhältnis zu den Frauen, zu den Kindern, zu den Tieren, zu den Dingen. Sie betrachtet Prügelszenen und Todesarten. Sie stellt uns Busch als komischen Kauz vor, als avantgardistischen Künstler, als liebenswürdigen Familienmenschen und als tief blickenden Philosophen.
Dazu rezitiert Andreas Petri Gedichte von Wilhelm Busch – mal melancholisch, mal frech – aber immer überraschend. Und: Er bringt die Lautsonate „Gripsgraps, Brumm brumm!“ zur Uraufführung. Idyllische Bilder sind auf der Leinwand zu sehen, zarte Zeichnungen und eine schockierende Zusammenstellung blutiger Nasen. Am Ende wird man die vielen Büsche nicht mehr über einen Kamm scheren können – und das dicke Album aus der Kinderzeit wieder hervorkramen.

Samstag, 25. August, 22 Uhr, Theater in der Garage