Ins Ungebundene gehet eine Sehnsucht
Der Autor, Herausgeber und Verleger Gerhard Wolf
Friedrich Dieckmann im Gespräch mit Gerhard Wolf

Gerhard Wolf ist in der DDR an vielen Fronten für dieselbe Sache eingestanden: die Entdeckung und Durchsetzung des Neuen, Sperrigen, Entlegenen in Vergangenheit und Gegenwart. Er hat Johannes Bobrowski und Friedrich Hölderlin großangelegte Essays gewidmet und Wesentliches für die Durchsetzung des in Annaberg verborgenen Zeichners Carlfriedrich Claus getan. Zwei Buchreihen – „Märkischer Dichtergarten“ und „Außer der Reihe“ – markierten die Spannweite einer Arbeit, die der Avantgarde von 1800 wie der der 1980er-Jahre zugetan war. Sein Einsatz war immer riskant, erst recht, als er mit Christa Wolf, seiner Frau, und anderen eine öffentliche Petition gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns auf den Weg gebracht hatte. Nach dem Umbruch des Jahres 1990 gründete Gerhard Wolf einen eigenen Verlag, Janus press, der dem Neuen, Gewagten in Text und Bild auf unverwechselbare Weise zugetan war.
Anlässlich der Ausstellung „In zügelloser Sprache – in subversiven Bildern. Die Sammlung Gerhard Wolf“ wird der Schriftsteller und Herausgeber nach seinen Erfahrungen und seiner Arbeit befragt.
Friedrich Dieckmann

Samstag, 25. August, 18.30 Uhr, Orangerie im Schlossgarten