flanzendörfer – „eisenschnäbelige krähe“
Einführung: Gerhard Wolf, Lesung: Gregor Henze, Super-8-Film

Frank Lanzendörfer, 1962 in Oberpoyritz bei Dresden geboren, arbeitete als Dichter, Maler und Super-8-Filmer in der Untergrundszene der DDR. Gezeigt wird der einzig erhaltene Super-8-Film „eisenschnäbelige krähe“ mit Szenen aus seinem Leben und Hinweisen auf seinen Tod.
Frank Lanzendörfer, der sich flanzendörfer nannte, war ein begabter, kreativer Künstler; er zeichnete, malte, stellte sich in Performances dar, schrieb und gestaltete seine Skripte zu bizarren Collagen. Er gehörte zu den Initiatoren der legendären, inoffiziellen Zeitschrift „schaden“, dem Zentral-Organ der jungen Autoren und Maler vom Prenzlauer Berg in Berlin/DDR, die sich mit Kunst gegen den dirigierten Kunstbetrieb zur Wehr setzten, Zeugnisse einer autonomen Kultur.
Aber flanzendörfer wies mit allem, was er tat, unabweisbar auf die Tatsache hin, dass ihm in dieser Welt zu leben unmöglich war, er setzte seinem Leben mit 24 Jahren ein Ende. „Ich glaube,“ schrieb Peter Böthig, „er hat an den Worten gelitten. Das ist keine Phrase. Frontal war sein Verhältnis zu den Dingen, zu den Worten, zur Welt ...“

Samstag, 25. August, 22 Uhr, Städtische Galerie Erlangen