Michael Wüstefeld

Geboren 1951 in Dresden. Studierte 1970 bis 1974 Landtechnik an der TU Dresden, arbeitete bis 1991 in einem Ingenieurbüro und lebt seit 1993 als freiberuflicher Schriftsteller und Kritiker in seiner Heimatstadt. Er war 1989 Mitbegründer der Schriftsteller-Assoziation Dresden und ist seit 1996 Mitglied des deutschen P.E.N. 1976 wurde Michael Wüstefeld kurz nach der Ausbürgerung Wolf Biermanns aus einer vom DDR-Schriftstellerverband unterstützten Fördergruppe ausgeschlossen. Sein Werk wurde daher erst Mitte der 80er-Jahre durch Publikationen in der angesehenen Literaturzeitschrift „Sinn und Form“ einer größeren Öffentlichkeit bekannt und zugänglich gemacht. Neben dem einzelnen Menschen in seiner jeweiligen Lebenssituation war die literarisch unterrepräsentierte Region Dresden Thema in Wüstefelds Dichtung. Die Lyrikbände „Heimsuchung“ (1987) und „Stadtplan“ (1990) sind in diesem Kontext als Selbstauskünfte zu sehen. In seiner Lyrik hatte Wüstefeld versucht, den ideologischen Offizialphrasen des Regimes eine eigene Sprache entgegenzusetzen. Auch seine Prosatexte sind von dieser sprachlichen Prägnanz seiner Lyrik geprägt. Die Gedichte aus den Jahren 1990 bis 1999, die unter dem Titel „Wegzehrung“ erschienen sind, behandeln Wüstefelds Erfahrungen der Wendejahre. Im Herbst 2007 erscheint mit „Das AnAlphabet“ sein neuestes Werk.
Auszeichnungen u.a.: Walter Hasenclever-Preis der Stadt Aachen (1990), Stipendium des Künstlerhauses Edenkoben des Landes Rheinland-Pfalz (1999).

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Heimsuchung“, Gedichte, Aufbau, Berlin 1987 – „Stadtplan“, Gedichte, Aufbau, Berlin 1990 – „Nackt hinter der Schutzmaske. Erinnerungen“, Aufbau, Berlin 1990 – „Grenzstreifen“, Erzählung, Keicher, Warmbronn 1993 – „Amsterdamer Gedichte“, Hellerau, Dresden 1994 – „Deutsche Anatomie“, Gedichte, tende, Dülmen 1996 – „Schobers Zimmer“, Erzählung, Verlag Die Scheune, Dresden 1998 – „Wegzehrung“, Gedichte, Lyrikedition, München 2001 – „Das AnAlphabet“, Lyrik, Steidl, Göttingen, September 2007

Samstag, 25. August, 17 Uhr, Orangerie