Arnold Stadler

Arnold Stadler, 1954 in der südbadischen Kleinstadt Meßkirch geboren, wuchs auf einem Bauernhof im nahegelegenen Dorf Rast auf. Nach dem Abitur studierte er katholische Theologie in München und Rom, später Germanistik in Freiburg und Köln. 1986 promovierte er in Germanistik und machte nach ausgedehnten Reisen, die ihn u.a. nach Südamerika und in den Nahen Osten führten, das Schreiben zu seinem Beruf. Seinem literarischen Debüt 1986, dem Lyrikband „Kein Herz und keine Seele. Man muss es singen können“, folgte 1989 der erste autobiografisch gefärbte Roman „Ich war einmal“. Mit den beiden nächsten Romanen „Feuerland“ (1992) und „Mein Hund, meine Sau, mein Leben“ (1994), die ebenfalls um Stadlers Geburtsort, die „Heideggerstadt“ Meßkirch kreisen, komplettiert er die Trilogie seiner ebenso komischen wie melancholischen, semi-autobiografischen Romane um notorische Glückssucher. Die darin ausbalancierte Gratwanderung zwischen Tragödie und Komödie inszeniert Stadler auch in seinem vierten Roman „Der Tod und ich, wir zwei“ (1996), dem Lebensroman „zweier Schießbudenfiguren“, wie es im Post Scriptum heißt. Mit der Erzählung „Ausflug nach Afrika. Eine Wintergeschichte“ weist sich Arnold Stadler 1998 als „subtiler Menschenforscher in der Nachfolge von Adalbert Stifter“ (Michael Braun) aus, bevor das Jahr 1999 nicht nur den Büchner-Preis, sondern auch den fünften Roman „Ein hinreissender Schrotthändler“ bringt, der rasch an die Spitze der Bestsellerlisten avanciert. Es folgen weitere, wie der Essayband „Erbarmen mit dem Seziermesser“ oder der Roman „Sehnsucht. Versuch über das erste Mal“ aus dem Jahr 2002, in dem sich der Erzähler erneut die Welt und seine Heimatlosigkeit darin vergegenwärtigt, bis hin zum 2003 erschienenen Roman „Eines Tages, vielleicht auch nachts“. 2007 hat Arnold Stadler nun ein Buch über die Liebe geschrieben, wie er noch nie über die Liebe geschrieben hat. „Komm, gehen wir“ ist die Geschichte von drei Leben, drei Lieben, Glück und Unglück. Und so als wäre die Liebe etwas gewesen, bleibt am Ende die Sehnsucht. Arnold Stadler lebt in Sallahn bei Dannenberg an der Elbe und in Berlin. Er ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und des P.E.N.-Zentrums.
Auszeichnungen u.a.: Thaddäus Troll-Preis (1996), Marie Luise Kaschnitz-Preis (1998), Stadtschreiber von Bergen-Enkheim (1998/99), Georg Büchner-Preis (1999), Preis der Stiftung Bibel und Kultur (2003), Stefan Andres-Preis (2004). (Siehe auch Autorenporträt)

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Kein Herz und keine Seele. Man muss es singen können“, Gedichte, Erker-Verlag, St. Gallen 1986 – „Ich war einmal“, Roman, Residenz, Salzburg 1989 – „Feuerland“, Roman, Residenz, Salzburg 1992 – „Mein Hund, meine Sau, mein Leben“, Roman, Residenz, Salzburg 1994, TB Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1996 – „Der Tod und ich, wir zwei“, Roman, Residenz, Salzburg 1996, TB Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1998 – „Ausflug nach Afrika. Eine Wintergeschichte“, Ed. Isele, Eggingen 1997, Neuauflage DuMont, Köln 2006 – „Volubilis oder Meine Reisen ans Ende der Welt“, Erzählungen, Ed. Isele, Eggingen 1999 – „Ein hinreissender Schrotthändler“, Roman, DuMont, Köln 1999, TB btb, Köln, 2001 – „Die Menschen lügen. Alle. Und andere Psalmen“, Insel, Frankfurt a.M. 1999 – „Erbarmen mit dem Seziermesser. Über Literatur, Menschen und Orte“, Essays, DuMont, Köln 2000 – „Sehnsucht. Versuch über das erste Mal“, Roman, DuMont, Köln 2002, TB btb, München 2004 – „Eines Tages, vielleicht auch nachts“, Roman, Jung und Jung, Salzburg 2003, TB S. Fischer, Frankfurt a.M. 2005 – „Mein Stifter. Portrait eines Selbstmörders in spe und fünf Photographien“, DuMont, Köln 2005 – „Komm, gehen wir“, Roman, S. Fischer, Frankfurt a.M. 2007

Samstag, 25. August, 20.30 Uhr, Markgrafentheater