PeterLicht

Mit seinem Text „Die Geschichte meiner Einschätzung am Anfang des dritten Jahrtausends“ sorgte PeterLicht für den komischen Höhepunkt des diesjährigen Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs. Er wurde dafür sowohl mit dem Kelag-Publikumspreis als auch dem 3sat-Preis belohnt. Letzterer Fernsehpreis ist besonders bemerkenswert, denn der Elektro-Pop-Musiker PeterLicht macht seinem Künstlernamen keine Ehre. Was das Ablichten seines Gesichts in Film, Fernsehen und Fotografie anbelangt, ist er so lichtscheu wie vor ihm nur Marlene Dietrich. Die Fernsehzuschauer des Klagenfurter Wettbewerbs sahen nur einen mittelblonden Hinterkopf und das erging auch den Zuschauern der Harald Schmidt-Show bei seinem Band-Auftritt nicht anders. Die Besucher des Poetenfests wenigstens können dem Songwriter und Groteskpoeten ins Gesicht schauen. Ob PeterLicht alias Meinrad Jungblut aber etwas über seine Biografie preisgeben wird, ist fraglich. Denn keiner verweigert sich dem modernen Medienbetrieb spielerischer. „Ich finde es manchmal grausam, über einen Künstler zu viel zu wissen“, sagt er. Aber vielleicht verrät der Musiker ja, ob es nach seinem Debüt-Buch mit Songtexten, Gedichten, Aphorismen, Kurzprosa und Zeichnungen sowie dem Klagenfurter Wettlesetext weitere Ausflüge in die Literatur geben wird. (D. K.)

Veröffentlichung:
– „Wir werden siegen! Buch vom Ende des Kapitalismus“, Blumenbar, München 2006
Musik (Auswahl):
– „6 Lieder“, EP, Betrug 2000 – „14 Lieder“, CD, BMG Modul 2001 – „Stratosphärenlieder“, CD, BMG Modul 2003 – „Lieder vom Ende des Kapitalismus“, CD, Motor Music 2006
Theater (Auswahl):
– „Karoshi. Tod durch Überarbeitung“, UA Münchner Kammerspiele 2003 – „Wir werden siegen. Und das ist erst der Anfang“, UA Münchner Kammerspiele 2006

Samstag, 25. August, 16.30 Uhr, Schlossgarten und Sonntag 26. August, 22 Uhr, Glocken-Lichtspiele