Wolfgang Kubin

Geboren 1945 in Celle, Professor für Sinologie an der Universität Bonn und preisgekrönter Autor-Übersetzer. Herausgeber der Zeitschriften „minima sinica: Zeitschrift zum chinesischen Geist“, „Orientierungen. Zeitschrift zur Kultur Asiens“ und der „Geschichte der chinesischen Literatur“ in zehn Bänden, für die er die Bände „Die chinesische Dichtkunst von den Anfängen bis zum Ende der Kaiserzeit“ (2002) und „Die chinesische Literatur im 20. Jahrhundert“ (2005) verfasste. Seine besondere Aufmerksamkeit gilt dem Begründer der modernen chinesischen Literatur, Lu Xun (1881–1936), dessen Werke Kubin in sechs Bänden übersetzte, und dem Lyriker Bei Dao (geb. 1949). Übersetzen ist für Kubin eine kreative Neuschöpfung, die der Tiefendimension eines Textes gerecht wird und ihm den Rang eines eigenständigen literarischen Werkes verleiht. „Als Übersetzer bin ich ein Schatten und führe die Existenz eines Schattens. Oder ich bin ein Souffleur, jemand, der – unsichtbar für das Publikum – einem anderen der Text, die Erinnerung, der Einsatz ist. Kurz, ich bin die Stimme, die Zweitstimme eines anderen.“ (A. LS.)
Auszeichnungen u.a.: Pamir International Poetry Price (2007).

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Moderne chinesische Literatur“, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1985 – „Geschichte der chinesischen Literatur“, Bd. 1: „Die chinesische Dichtkunst von den Anfängen bis zum Ende der Kaiserzeit“, Saur, München 2002 – „Geschichte der chinesischen Literatur“, Bd. 7: „Die chinesische Literatur im 20. Jahrhundert“, Saur, München 2005 – „Das neue Lied von der alten Verzweiflung“, Gedichte, Weidle, Bonn 2000 – „Die Stimme des Schattens. Kunst und Handwerk des Übersetzens“, Ed. Global, München 2001 – „Narrentürme“, Gedichte, Weidle, Bonn 2002 – „Schattentänzer“, Gedichte, Weidle, Bonn 2004 – „Die Geschichte der Schwärze und andere Geschichten“, Vier-Viertel-Verlag, Strasshof 2005 – „Halbzeit einer Liebe. Eine Erzählung“, Lehner, Wien 2006
Übersetzungen (Auswahl):
– „Hundert Blumen. Moderne chinesische Erzählungen (1949–1979)“, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1980 – „Nachrichten von der Hauptstadt der Sonne. Moderne chinesische Lyrik (1919–1984)“, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1985 – Bei Dao: „Notizen vom Sonnenstaat“, Gedichte, Hanser, München 1991 – Lu Xun: „Werke in sechs Bänden“, Unionsverlag, Zürich 1994 – Yang Lian: „Masken und Krokodile“, Gedichte, Aufbau, Berlin 1994 – Yang Lian: „Der Ruhepunkt des Meeres“, Gedichte, Edition Solitude, Stuttgart 1996 – Bei Dao: „Post Bellum“, Hanser, München 2001

Freitag, 24. August, 12 Uhr, Markgrafentheater Bühnenhaus