Alex Capus

Der Schweizer Schriftsteller Alex Capus wurde 1961 in der Normandie geboren, wuchs die ersten fünf Jahre in Paris auf und zog mit seiner Mutter 1966 nach Olten, wo er heute wieder mit seiner Frau und vier Kindern lebt. Zwischendurch studierte er in Basel Geschichte, Philosophie und Ethnologie und arbeitete zehn Jahre lang als Journalist für verschiedene Schweizer Zeitungen. Mit seinen einfühlsamen Erzählungen aus der Lebenswirklichkeit eines Schweizers erschrieb sich Capus ein treues Publikum. So richtig populär wurde er aber erst mit dem Bestseller „Fast ein bisschen Frühling“ – eine wahre Geschichte über zwei Freunde aus Wuppertal, die zu Beginn der Nazizeit eine Bank überfallen, bis nach Indien fliehen wollen, aber schon in Basel stranden, weil sie sich beide in eine Schallplattenverkäuferin verlieben. Elke Heidenreich sagte im WDR über Alex Capus: „Er ist ein großartiger Erzähler mit einer ganz leichten Hand. Die Menschen, die er beschreibt und mit unzähligen liebevollen, kleinen Eigenschaften ausstattet, die vergisst man nie mehr, und man verzeiht ihnen alles.“ Alex Capus ist ein Autor, der sich für seine Romane häufig von authentischen Geschichten inspirieren lässt. In „Reisen im Licht der Sterne“ begibt er sich auf Stevensons Spuren zur wirklichen Schatzinsel in den Pazifik, in seinem ersten Roman „Munzinger Pascha“ erzählt er das Leben des Werner Munzinger, der 1852 auszieht, um die Sklaverei in Afrika abzuschaffen und auch in seinem neuesten Buch kehrt Capus wieder nach Afrika zurück. „Eine Frage der Zeit“ handelt von drei Männern, die für Kaiser Wilhelm ein zerlegtes Dampfschiff nach Deutsch-Ostafrika transportieren, um es auf dem Tanganika-See wieder zusammenzusetzen. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, zeigt das anfangs exotische Paradies sein wahres koloniales Gesicht. Ein atmosphärisch dichter, hinreißend erzählter Roman, dem man so viele Leser wünschen würde wie Daniel Kehlmanns „Die Vermessung der Welt“. (D. K.)
Auszeichnungen u.a.: Förderpreis zum Hans-Erich-Nossack-Preis (1998), Förderpreis des Kantons Solothurn, Anerkennungspreis der Stadt Olten (2005).

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Munzinger Pascha“, Roman, Diogenes, Zürich 1997, TB dtv, München 2003 – „Eigermönchundjungfrau“, Erzählungen, Diogenes, Zürich 1998, TB dtv, München 2004 – „Mein Studium ferner Welten. Ein Roman in 14 Geschichten“, Residenz, Salzburg 2001, TB dtv, München 2003 – „Fast ein bisschen Frühling“, Roman, Residenz, Salzburg 2002, TB dtv, München 2004 – „Glaubst du dass es Liebe war?“, Roman, Residenz, Salzburg 2003, TB dtv, München 2005 – „13 wahre Geschichten“, Deuticke, Wien 2004, TB dtv, München 2006 – „Reisen im Licht der Sterne. Eine Vermutung“, Knaus, München 2005, TB btb, München 2007 – „Patriarchen. Zehn Portraits“, Knaus, München 2006 – „Eine Frage der Zeit“, Roman, Knaus, München, August 2007

Sonntag, 26. August, 18 Uhr, Schlossgarten