Ines Geipel

Geboren 1960 in Dresden, lebt in Berlin. Ines Geipel ist eine der vielseitigsten und unkonventionellsten deutschen Autorinnen. Die in Ungnade gefallene Weltklasse-Sprinterin studierte in Jena Germanistik und nach ihrer Flucht Philosophie und Soziologie in Darmstadt. Als Herausgeberin sorgte Geipel für die Wiederentdeckung von vergessenen Dichterinnen, vor allem von Inge Müller, deren Biografie sie 2003 veröffentlichte. Seit 2005 gibt sie mit Joachim Walther die „Verschwiegene Bibliothek“ heraus, eine auf 20 Bände hin geplante Edition von Texten, die in der DDR nicht erscheinen durften. Nach einigen Ausflügen zwischen Belletristik und Sachbuch kehrte sie mit ihrem jüngsten Roman „Heimspiel“ zu ihren eindeutig belletristischen Anfängen zurück – zur Freude der Rezensenten: „ein Buch des Abschieds, fast eine Elegie auf eine schmerzhafte, schmerzende Heimat, vor brillanten Bildern überbordend.“ Im Jahr 2000 war die ehemalige Leistungssportlerin Nebenklägerin im Prozess gegen die Verantwortlichen des Zwangsdopings in der DDR. Im Ergebnis entstand das Prozess-Journal „Verlorene Spiele“. Mit Hilfe dieses Buches und eines offenen Briefes an den Bundestag erstritten die DDR-Doping-Opfer einen Entschädigungsfonds von zwei Millionen Euro. Im Sommer 2005 beantragte Ines Geipel die Löschung ihres Namens aus der Weltrekordliste der 4x100 Meter-Vereinsstaffel und löste damit eine Debatte über dopingvergiftete Rekorde im Leistungssport aus. Ines Geipel ist Professorin an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ und schreibt an ihrem nächsten Roman.

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Das Heft“, Roman, Transit, Berlin 1999 – „Die Welt ist eine Schachtel. Vier Autorinnen in der frühen DDR“, Hrsg., Transit, Berlin 1999 – „Verlorene Spiele. Journal eines Dopingprozesses“, Transit, Berlin 2001 – „Dann fiel auf einmal der Himmel um. Inge Müller. Die Biografie“, Henschel, Berlin 2003 – „Für heute reicht’s. Amok in Erfurt“, Rowohlt, Berlin 2004 – „Heimspiel“, Roman, Rowohlt, Berlin 2005

Samstag, 25. August, 12 Uhr, Markgrafentheater