Christa Schuenke

Geboren 1948 in Weimar, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Erfurt und Ost-Berlin. Nach dem Abitur studierte Christa Schuenke Englisch und Französisch in Leipzig und Philosophie in Berlin. 1978 kam sie auf verschlungenen Pfaden zum literarischen Übersetzen – und ist dabei geblieben. Seit 1981 ist sie frei- und hauptberufliche literarische Übersetzerin Englisch-Deutsch. Christa Schuenke liest und diskutiert mit ihrem Übersetzerkollegen Olaf Schenk über „House of Leaves“ – „Das Haus“, den Debüt-Roman von Mark Z. Danielewski, der in den USA Kultstatus genießt. „Das Haus“ ist eine brillant verrätselte Lesereise durch den Irrgarten der modernen Literatur. Als der Fotoreporter und Pulitzer-Preisträger Will Navidson mit seiner Frau und den beiden Kindern in ein Haus in Virginia einzieht, ahnt er nicht, was ihn dort erwartet: Das Haus hat Räume, die in keinem Grundriss verzeichnet sind. Mit Hilfe eines Ingenieurs und eines Höhlenforschers will Navidson das Haus erkunden. Was er dabei entdeckt und mit der Kamera filmt, übersteigt seine Vorstellungskraft und die des Lesers. „Willkommen in der Hölle. Es erwartet Sie das volle Programm.“ Sieben Jahre nach dem amerikanischen Original – und pünktlich zur Erlanger Übersetzerwerkstatt – erscheint der Weltbestseller nun in der deutschen Übersetzung von Christa Schuenke. Die Übersetzung verdankt ihre Entstehung wesentlich auch der Mitarbeit von Hannes Riffel (Lektor Klett-Cotta) und Olaf Schenk, letzterer wird zur Deutschlandpremiere des Buches in der Übersetzerwerkstatt anwesend sein. Olaf Schenk, geboren 1974 in der Lüneburger Heide, übersetzte für Klett-Cotta die „Vlad Taltos“-Romane von Steven Brust, außerdem Lyrik von Karen Volkmann („A Form of Fire“) und anderen. (A. LS.)
Auszeichnungen u.a.: Wieland-Preis (1997), Hermann-Hesse-Stipendium (2000), Translator in Residence am Europäischen Übersetzer-Kollegium Straelen (2002), Übersetzer-Preis der Kunststiftung Nordrhein-Westfalen (2003).

Übersetzungen (Auswahl):
– John Donne: „Zwar ist auch Dichtung Sünde“, zus. mit Maik Hamburger, Reclam, Leipzig 1982 – Herman Melville: „Maskeraden oder Vertrauen gegen Vertrauen“, Verlag Sammlung Dieterich, Leipzig 1991, überarb. Neufassung Achilla-Presse, Hamburg 1999 – William Shakespeare: „The Sonnets / Die Sonette“, Straelener Manuskripte Verlag, Straelen 1994 – John Banville: „Der Unberührbare“, Roman, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1997, TB Goldmann, München 2005 – Isaac Bashevis Singer: „Schatten über dem Hudson“, Hanser, München 2000, TB dtv, München 2002 – David Foster Wallace: „Kurze Interviews mit fiesen Männern“, Storys, zus. mit Marcus Ingendaay u.a., Kiepenheuer & Witsch, Köln 2002 – Herman Melville: „Pierre oder Die Doppeldeutigkeiten“, Hanser, München 2002, TB btb, München 2003 – Jonathan Swift: „Gullivers Reisen“, Roman, Manesse, Zürich 2006 – John Banville: „Die See“, Roman, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2006 – John Banville: „Nicht frei von Sünde“, Roman, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2007 – Mark Z. Danielewski: „Das Haus“, Roman, Klett-Cotta, Stuttgart, August 2007

Freitag, 24. August, 14 Uhr, Markgrafentheater Bühnenhaus