Elisabeth Borchers

Elisabeth Borchers wurde 1926 in Homberg am Niederrhein geboren, aufgewachsen ist sie im Elsass. Nach Zerstörung des elterlichen Hauses im Zweiten Weltkrieg Flucht nach Weißenau bei Ravensburg. Nach dem Krieg arbeitete Elisabeth Borchers als Dolmetscherin in der französischen Besatzungszone, es folgten Aufenthalte in Frankreich und den USA. 1958 bis 1960 war sie Mitarbeiterin von Inge Aicher-Scholl an der Volkshochschule in Ulm, an der sie die Nachfolge von Ilse Aichinger antrat. 1960 bis 1971 arbeitete sie als Lektorin für den Luchterhand Verlag in Neuwied und Berlin und wechselte dann zum Suhrkamp/Insel Verlag nach Frankfurt am Main, wo sie bis 1998 beschäftigt war. Neben der Verlagsarbeit übersetzte Elisabeth Borchers aus dem Französischen und gab zahlreiche Anthologien und Bilderbücher heraus. Seit 1961 veröffentlichte sie vor allem Lyrik, aber auch Prosa, Hörspiele und Arbeiten für Fernsehen und Theater. Bekannt wurden zudem ihre zahlreichen Kinderbücher. Elisabeth Borchers ist ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, Mitglied des P.E.N.-Zentrums Deutschland, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt, der Internationalen Erich-Fried-Gesellschaft für Literatur und Sprache, Wien, und der Académie Européenne de Poésie, Luxemburg.
Auszeichnungen u.a.: Erzählpreis des Süddeutschen Rundfunks (1965), Literaturpreis des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie (1967), Roswitha-Gedenkmedaille der Stadt Bad Gandersheim (1976), Friedrich Hölderlin-Preis (1986), Großes Bundesverdienstkreuz (1996). (Siehe auch Autorenporträt)

Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Gedichte“, Luchterhand, Berlin 1961, Neuausg. mit einem Nachwort von Jürgen Becker, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1976 – „Bi Be Bo Ba Bu, die Igelkinder“, Kinderbuch, Ellermann, München 1962 – „Und oben schwimmt die Sonne davon“, Kinderbuch, Ellermann, München 1965 – „Nacht aus Eis“, Szenen und Spiele, Luchterhand, Berlin 1965 – „Der Tisch an dem wir sitzen“, Gedichte, Luchterhand, Berlin 1967 – „Eine glückliche Familie und andere Prosa“, Luchterhand, Berlin 1970 – H. C. Artmann: „Gedichte über die Liebe und über die Lasterhaftigkeit“, ausgewählt von Elisabeth Borchers, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1975, TB ebd. 1984 – „Wer lebt“, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1986 – Marie Luise Kaschnitz: „Liebesgeschichten“, Auswahl und Nachwort, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1986, TB Insel, Frankfurt a.M. 1999 – „Von der Grammatik des heutigen Tages“, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1992 – „Was ist die Antwort“, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1998 – „Alles redet, schweigt und ruft“, Gedichte, Auswahl und Nachwort Arnold Stadler, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 2001 – „Eine Geschichte auf Erden“, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 2002 – Marie Luise Kaschnitz: „Gedichte“, Hrsg. und Nachwort, Insel, Frankfurt a.M. 2002 – „Lichtwelten. Abgedunkelte Räume“, Frankfurter Poetikvorlesungen, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 2003 – „Das ist die Nachtigall, sie singt. Eine Versammlung der Vögel, einberufen von Elisabeth Borchers“, Gedicht-Anthologie, Insel, Frankfurt a.M. 2004 – „Zeit. Zeit“, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 2006
Übersetzungen (Auswahl):
– Marguerite Duras: „Ach, Ernesto!“, Bilder von Bernard Bonhomme, Insel, Frankfurt a.M. 1972 – Marcel Proust: „Der Gleichgültige“, Erzählung in zwei Sprachen, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1978, TB ebd. 1984 – Marcel Proust: „Werke. Frankfurter Ausgabe. Band 1: Freuden und Tage und andere Erzählungen und Skizzen aus den Jahren 1892–1896“, zus. mit Luzius Keller, Suhrkamp, Frankfurt a.M. 1988

Sonntag, 26. August, 20.30 Uhr, Markgrafentheater