Sonntagsmatinee: Brauchen wir eine Leitkultur? Über das Selbstverständnis unserer Gesellschaft.
Podiumsdiskussion mit Friedrich Dieckmann, Pascale Hugues, Claus Leggewie (angefragt), Shi Ming u. a., Moderation: Wilfried F. Schoeller
Die vielen Immigranten aus fernen Ländern und Kulturen legen es nahe: Wir brauchen einen für alle verbindlichen Kanon an Werten und Verhaltensregeln, die das Zusammenleben in einer Einwanderungsgesellschaft regeln. Blutrache, Ehrenmorde, Beschneidung von Mädchen, kulturelle Isolation, religiöser Fanatismus abseits unserer Toleranzgebote – der Horrorkatalog wird jeden Tag in Droh- und Gefährdungsbotschaften in der Presse ausgebreitet. Die Angst vor dem Untergang unserer Kultur unter dem Ansturm der Fremden wird mindestens so intensiv geschürt wie vor dem Untergang der Welt. Das Thema ist von heftigen Kontroversen bestimmt. Aber wie viel Reglementierungen verträgt unser Zusammenleben? Wie können die Binnenverhältnisse eines Einwanderungslandes überhaupt organisiert werden? Reichen nicht die Gesetze aus? Und was würde eine deutsche Leitkultur, wenn sie in Regeln zu fassen wäre, von uns selbst fordern? Auf welche Grundlagen unserer Kulturnation könnten wir uns überhaupt berufen? Und ist die deutsche Kulturgeschichte nicht in Wahrheit nur im europäischen Raum zu verstehen?
Eine Diskussion mit dem Berliner Publizisten Friedrich Dieckmann und dem chinesischen Journalisten Shi Ming, dem Politologen Claus Leggewie und der französischen Korrespondentin Pascale Hugues.
Sonntag, 27. August, 11 Uhr, Redoutensaal |
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