Barbara Köhler Barbara Köhler, geboren 1959 bei Amerika/Sachsen, lebt seit 1994 in Duisburg. 1985–88 Institut für Literatur Leipzig. Gedichtbände, Essays, Nachdichtungen und Übersetzungen (u. a. Gertrude Stein, Samuel Beckett), Textinstallationen und Multiples, temporäre und ständige Arbeiten für den öffentlichen Raum. „Tender buttons“ ist in seiner Rätselhaftigkeit einer der bekanntesten und am schwierigsten zu übersetzenden Texte von Gertrude Stein. Stein macht „die der Verweislast enthobenen Wörter zu ihrem eigenen Gegenstand“ (Stolterfoht). Schon der Titel will sich nicht festlegen. Marie-Anne Stiebel und Klaus Reichert übersetzen „Zarte Knöpfe“. Barbara Köhler hat sich, Spitz auf Knopf, den Text neu vorgeknöpft: „Zarte Knöpft“. Wie übersetzt man Nichtverstehen? Durch Verknüpfungen, Verknöpfungen, Verknospungen? Barbara Köhler bringt die Prosa/Rosen/Miniaturen zum Funkeln (ROSE = EROS). „Wir wissen von dingen, die zeit verschlingen. Das schreiben von Gertrude Stein hingegen ist ein grundsätzlich nahrhaftes. Und sichtlich: es gibt längliche weile, rundliche, viel kurze und spitze, es gibt kein weil, das nicht frischkost wäre, auch wenn es seit 1911 schon auf dem papier steht. In den mund genommen, entfalten die texte geschmack und verblüffende aromen. Das gibt einen ohrenschmaus. Fast. Und auch slow food.“ (A. LS.)Auszeichnungen u. a.: Förderpreis der Jürgen Ponto-Stiftung, Förderpreis zum Leonce-und-Lena-Preis, Förderpreis zum Else Lasker-Schüler-Preis, Clemens-Brentano-Preis (1996), Literaturpreis Ruhrgebiet (1999). Veröffentlichungen (Auswahl): – „Deutsches Roulette“, Gedichte 1984–89, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1991 – „Blue Box“, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1995 – „In Front der See“, Gedichte, KTG, Rheinsberg 1995 – „cor responde“, Gedichte portugiesisch/deutsch, zus. mit Ueli Michel, pict.im., Duisburg/Berlin 1998 – „Wittgensteins Nichte. Vermischte Schriften. Mixed Media“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1999 – „zeit zum essen. eine tischgesellschaft“, Audio-CD, Engeler, Basel 2001 Übersetzungen (Auswahl): – Gertrude Stein: „Tender Buttons – Zarte knöpft“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2004 – Samuel Beckett: „Mirlitonnades – Trötentöne“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2005 Fr, 25.8., 11 Uhr, Markgrafentheater Bühnenhaus |
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