Rolf Schneider

Geboren 1932 in Chemnitz, studierte Germanistik und Pädagogik in Halle-Wittenberg. Anschließend war er Redakteur der kulturpolitischen Zeitschrift „Aufbau“ in Berlin. Seit 1958 ist er freier Schriftsteller. Ab 1976 wurde Schneiders Haltung gegenüber den Zuständen in der DDR zunehmend kritischer. Im November 1976 gehörte er mit zu den Unterzeichnern der Protestresolution von DDR-Autoren gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns, woraufhin seine Publikationsmöglichkeiten in der DDR von staatlicher Seite stark eingeschränkt wurden. 1979 erfolgte sein Ausschluss aus dem Schriftstellerverband der DDR. Schneider arbeitete in den folgenden Jahren vorwiegend als Theaterautor und Dramaturg an den Stadttheatern in Mainz und Nürnberg. Öffentliche Auftritte in der DDR waren nur noch im Rahmen kirchlicher Veranstaltungen der DDR-Protestbewegung möglich. Nach der Wende wurde Rolf Schneider wieder in den Schriftstellerverband der DDR aufgenommen; er trat allerdings kurz darauf aus Protest gegen die fortwährende Präsidentschaft Hermann Kants endgültig aus dem Verband aus. Schneider lebt heute in Schöneiche bei Berlin und ist Mitglied des P.E.N.-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland.
Auszeichnungen u. a.: Lessing-Preis (1962), Hörspielpreis der Kriegsblinden (1966), Kunstpreis des FDGB (1972).

Veröffentlichungen (Auswahl): – „Die Tage in W.“, Roman, Piper, München 1965 – „Dieb und König“, Fischer, Frankfurt a. M. 1969 – „Der Tod des Nibelungen. Aufzeichnungen des deutschen Bildschöpfers Siegfried Amadeus Wruck, editiert von Freunden“, Roman, Piper, München 1970 – „Die Reise nach Jaroslaw“, Roman, Hinstorff, Rostock 1973 – „November“, Roman, Knaus, Hamburg 1979 – „Unerwartete Veränderung“, Erzählungen, Hinstorff, Rostock 1980 – „Kapellmeister Levi. Eine Novelle“, Hinstorff, Rostock 1989 – „Jede Seele auf Erden“, Roman, Hinstorff, Rostock 1988 – „Frühling im Herbst. Notizen vom Untergang der DDR“, Steidl, Göttingen 1991 – „Volk ohne Trauer. Notizen nach dem Untergang der DDR“, Steidl, Göttingen 1992 – „Versuch über den Schrecken“, Erzählungen, Hinstorff, Rostock 1995 – „Notlandung“, Berliner Handpresse, Berlin 1996 – „Heimkehr ins Leben“, zus. mit Walter Schulze, Aufbau, Berlin 2005
Theater (Auswahl): – „Prozeß Richard Waverly“, UA Deutsches Theater, Berlin/DDR 1963 – „Prozeß in Nürnberg“, UA Deutsches Theater, Berlin/DDR 1967 – „Einzug ins Schloß“, UA Deutsches Theater, Berlin/DDR 1971 – „Die Mainzer Republik“, UA Städtische Bühnen Mainz 1980 – „Shakespeares Rosenkriege“, UA Städtische Bühnen Mainz 1983 – „Joseph Fouché, zu dienen“, UA Städtische Bühnen Nürnberg 1986 – „Die Juden von Paris. Heine und Börne. Eine Collage“, UA Städtische Bühnen Nürnberg 1988
Hörspiele (Auswahl): – „Abschied von Sundheim“, DLS 1961 – „Jupiter-Sinfonie“, Radio DDR II 1962 – „Ankunft in Weilstedt“, Radio DDR I 1964 – „Zwielicht“, BR/WDR 1966 – „Krankenbesuch“, Radio DDR I 1969 – „Platanenstraße 10“, DLS 1970 – „Enten zählen“, SDR 1975 – „Damaskus“, Radio DDR II 1977 – „Emigration eines Dichters“, RIAS Berlin 1981 – „Marienbader Briefe“, SFB 1982 – „Reise nach Jaroslaw“, BR/SFB 1983 – „Schratt oder das Theater“, BR/ÖR 1984 – „Armer Mensch“, SFB 1986 – „Zauberstab und Marmelade“, SDR/NDR 1987 – „Strafsache gegen Wellershof“, Funkhaus Berlin 1990 – „Blutmontag“, MDR/SFB 1992 – „Bericht über Robespierre“, ORB 1993 – „Ahornstraße 12“, MDR 1994 – „Montezumas Krone“, MDR/SFB 1997


Sa, 26.8., 12 Uhr, Markgrafentheater