Burkhart Kroeber Geboren 1940 in Potsdam. Studium der Ägyptologie, Romanischen Sprachwissenschaft und Politologie in Tübingen, Heidelberg und Paris. 1969 Promotion. 1971–1977 freiberuflicher Übersetzer aus dem Englischen, Französischen und Italienischen. 1977–1982 Sachbuchlektor bei Hanser. Seit 1982 wieder freier Übersetzer, überwiegend aus dem Italienischen. 1991–1997 Vorsitzender des Berufsverbands der literarischen Übersetzer (VdÜ). Seit 1997 Stellvertretender Sprecher des Deutschen Übersetzerfonds. Seit 2003 Sprecher der Deutschen Literaturkonferenz. Nach Anfängen als Sachbuchübersetzer landete Burkhart Kroeber 1982 mit „Der Name der Rose“ von Umberto Eco einen Volltreffer. Seitdem hat er gut ein Dutzend Bücher von Umberto Eco übersetzt. Seine weithin beachtete Übersetzung der „Brautleute“ von Alessandro Manzoni erschloss dem italienischen Klassiker neue Leserkreise. In der Übersetzerwerkstatt spricht Burkhart Kroeber über Methoden des Übersetzens: Schleiermacher unterscheidet zwischen Übersetzungen, die so tun, als seien sie genuin deutschsprachig, und solchen, die umgekehrt das fremde Element betonen. Er fordert, dass jede gute Übersetzung einen Rest von Fremdheit bewahre. Doch handelt es sich bei den beschriebenen Methoden wirklich um ein „entweder/oder“? Besteht nicht am Ende zwischen den beiden vermeintlich gegensätzlichen Positionen gar kein Widerspruch? Am Beispiel seiner Manzoni-Übersetzung geht Burkhard Kroeber dieser für das Übersetzen zentralen Frage auf den Grund. (A. LS.)Auszeichnungen u. a.: Johann Heinrich Voss-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung (2001), Übersetzerpreis der Stadt München (2006). Übersetzungen (Auswahl): – Umberto Eco: „Der Name der Rose“, Roman, Hanser, München 1982 – Italo Calvino: „Wenn ein Reisender in einer Winternacht“, Roman, Hanser, München 1983 – Italo Calvino: „Herr Palomar“, Roman, Hanser, München 1985 – Umberto Eco: „Nachschrift zum Namen der Rose“, Hanser, München 1986 – Fruttero & Lucentini: „Der Palio der toten Reiter”, Roman, Piper, München 1986 – Italo Calvino: „Cosmicomics”, Hanser, München 1989 – Umberto Eco: „Das Foucaultsche Pendel“, Roman, Hanser, München 1989 – Fruttero & Lucentini: „Das Geheimnis der Pineta”, Roman, München 1993 – Umberto Eco: „Die Suche nach der vollkommenen Sprache“, C. H. Beck, München 1994 – Umberto Eco: „Die Insel des vorigen Tages“, Roman, Hanser, München 1995 – Umberto Eco: „Baudolino”, Hanser, München 2001 – Charles Dickens: „Das Geheimnis des Edwin Drood“, Manesse, Zürich 2001 – John Steinbeck: „Die Reise mit Charley: Auf der Suche nach Amerika“, Zsolnay, Wien 2002 – Alessandro Manzoni: „Die Brautleute. Mailändische Geschichte aus dem 17. Jahrhundert“, Hanser, München 2003 – Umberto Eco: „Die Bücher und das Paradies. Über Literatur“, Hanser, München 2003 – Umberto Eco: „Die geheimnisvolle Flamme der Königin Loana“, Roman, Hanser, München 2004 – Italo Calvino: „Ein General in der Bibliothek und andere Erzählungen“, Hanser, München 2004 – Umberto Eco: „Quasi dasselbe mit anderen Worten“, Hanser, München 2006 Fr, 25.8., 14 Uhr, Markgrafentheater Bühnenhaus |
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