Erika Tophoven

Geboren 1931 in Dessau. Sprachstudium in Hamburg und München mit Auslandsaufenthalten in England und Frankreich. Seit 1957 Wohnsitz Paris. Gemeinsam mit ihrem Mann Elmar Tophoven übersetzte sie 1957–1989 französische Autoren des „nouveau roman“ (Robbe-Grillet, Nathalie Sarraute, Claude Simon), vor allem aber Samuel Beckett (Theater, Hörspiele, Prosa aus dem Französischen oder Englischen) und, nach dem Tod von Elmar Tophoven (1989), Nathalie Sarraute, der sie 2000 eine große Ausstellung widmete. Erika Tophoven organisierte drei Beckett-Übersetzertreffen: 1994 in Frankreich (Arles), 1996 in England (Norwich) und 1998 in Deutschland (LCB, Berlin). Zur Zeit arbeitet sie an einem Buch über „Becketts Wanderjahre in Deutschland“. Erika Tophoven berichtet in Erlangen über ihre Tätigkeit als Beckett-Übersetzerin. Beckett stellt hohe Anforderungen an seine Übersetzer. Die meisten seiner Werke hat der Ire englisch und französisch geschrieben, der deutsche Übersetzer hat es mit drei Sprachen zu tun. Elmar und Erika Tophoven haben beim Übersetzen eng mit Beckett zusammengearbeitet, was ihren Übersetzungen ein hohes Maß an Autorität verleiht. Beckett ist in Deutschland wohl nicht zuletzt deshalb so präsent, weil es gut lesbare und spielbare Übersetzungen gibt. Daneben wird sich Erika Tophoven auch mit der Frage beschäftigen, wie Übersetzernachlässe erschlossen und für künftige Generationen fruchtbar gemacht werden können. (A. LS.)

Veröffentlichungen (Auswahl): – „Becketts Berlin“, Nicolai, Berlin 2005
Übersetzungen (Auswahl): – Samuel Beckett: „Glückliche Tage und andere Stücke“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1963 – Samuel Beckett: „Aus einem aufgegebenen Werk und kurze Spiele“, zweisprachig, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1966 – Samuel Beckett: „Auswahl in einem Band“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1967 – Samuel Beckett: „Film“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1968 – Samuel Beckett: „Kommen und gehen“, Manus Presse, Stuttgart 1968 – Samuel Beckett: „Embers“, englisch und deutsch, Reclam, Stuttgart 1970 – Samuel Beckett: „Three occasional pieces”, zweisprachig, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1982 – Samuel Beckett: „Worstward ho“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1989 – Samuel Beckett: „Die Welt und die Hose“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1990 – Samuel Beckett: „Immer noch nicht mehr“, dreisprachig, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1991 – Nathalie Sarraute: „Du liebst dich nicht“, Roman, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1992 – Samuel Beckett: „Das letzte Band“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1996 – Samuel Beckett: „Quadrat“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1996 – Nathalie Sarraute: „Hier“, Kiepenheuer & Witsch, Köln 1997 – Nathalie Sarraute: „Aufmachen“, Kiepenheuer & Witsch, Köln 2000 – Samuel Beckett: „Nacht und Träume. Gesammelte kurze Stücke“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2006


Fr, 25.8., 15 Uhr, Markgrafentheater Bühnenhaus